Pensionistenverband kritisiert Kanzler wegen Pensionserhöhung
Laut Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) plant die Regierung, sich bei der Anpassung der Pensionen an den Wert der Statistik Austria zu halten. Das Pensionsplus würde so 2024 voraussichtlich 9,7 Prozent betragen. Im Gegensatz zu früheren Jahren will man nichts zusätzlich drauflegen.
Für den Vorsitzenden des SPÖ-nahen Pensionistenverbandes und des Seniorenrates, Peter Kostelka, sei das "unverständlich". Die Pensionisten dürften "doch nicht die Einzigen sein, die den massiven Kaufkraftverlust der letzten Jahre nicht abgegolten bekommen". Zudem greife der Kanzler so den Verhandlungen vor.
Sozialminister Rauch unentschlossen
Nehammer hatte die Anpassungen zuvor im APA-Sommergespräch gerechtfertigt: "Also bei 9,7 Prozent haben wir es mit einem Prozentsatz zu tun, der sehr hoch ist." Man spreche hier "von Milliardenbeträgen, die wirksam werden für das Budget".
Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) zeigte sich in einer Stellungnahme zurückhaltend und wollte sich nicht festlegen: "Uns ist klar, dass es in diesem Jahr um besonders hohe Beträge geht, deshalb müssen wir bei der Pensionsanpassung sehr verantwortungsvoll handeln."
Der Richtwert zur Anpassung der Pensionen wird nach den Inflationsraten der vergangenen zwölf Monate berechnet. Dabei wird der Durchschnitt dieser Teuerungsraten herangezogen. Der offizielle Wert der Statistik Austria liege erwartungsgemäß Mitte August vor. Die Gespräche über die Erhöhung würden also traditionell im September beginnen.
Zusammenfassung
- Die Pensionen sollen sich 2024 um voraussichtlich 9,7 Prozent erhöhen.
- Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) will sich dabei an den Richtwert der Statistik Austria halten.
- Diese Plus sei für den Pensionsverband "unverständlich".
- Damit werde Pensionisten der Kaufkraftverlust der letzten Jahre nicht abgegolten.