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Papst Franziskus in Indonesien gelandet

Zum Auftakt seiner bisher längsten Auslandsreise ist Papst Franziskus in Indonesien gelandet. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche traf nach mehr als 13 Stunden Flug mit einer Sondermaschine der italienischen Fluggesellschaft ITA in Jakarta ein, der Hauptstadt des südostasiatischen Landes. Mit mehr als 240 Millionen Muslimen ist Indonesien das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt.

Nur etwa acht Millionen der Landesbewohner sind Katholiken. Weitere Stationen der zwölftägigen Reise sind Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur. Weltweit gibt es etwa 1,4 Milliarden Katholiken.

In Jakarta steht für den 87-Jährigen ein Treffen mit Indonesiens Präsident Joko Widodo auf dem Programm sowie ein Besuch der Istiqlal-Moschee, der größten Moschee in Südostasien. Zudem soll eine gemeinsame Erklärung mit muslimischen Vertretern unterzeichnet werden. Der Dialog mit dem Islam gehört zu den wichtigsten Anliegen des Pontifex. Geplant ist auch ein großer Gottesdienst in einem Stadion mit mehreren zehntausend Gläubigen - so wie das bei Papstreisen üblich ist.

Der Besuch im Indopazifik war ursprünglich schon für 2020 geplant, musste wegen der Corona-Pandemie aber verschoben werden. Franziskus hat sich zum Ziel gesetzt, auch an die "Peripherie" zu fahren - in Regionen, die weit vom Kirchenstaat in Rom entfernt sind. Insbesondere soll es nun um das friedliche Zusammenleben zwischen den verschiedenen Religionen gehen. Nur in Osttimor, der dritten Station, ist die Bevölkerung mehrheitlich katholischen Glaubens.

Aus Rücksicht auf das Alter und den Gesundheitszustand von Franziskus, der inzwischen oft im Rollstuhl sitzt, gibt es immer wieder längere Ruhepausen. Der Papst hatte sich in den vergangenen Jahren schweren chirurgischen Eingriffen unterziehen müssen. Zudem machen ihm die Knie und die Hüfte zu schaffen. Nach der Ankunft standen zunächst keine offiziellen Termine an.

Das eigentliche Programm in Indonesien beginnt am Mittwoch. Alles in allem wird Franziskus, der seit elf Jahren Papst ist, auf seiner 45. Auslandsreise mehr als 30.000 Flugkilometer zurücklegen. Die Rückkehr nach Rom ist für den 13. September geplant.

Die letzte größere Auslandsreise des Pontifex liegt ein Jahr zurück. Damals besuchte er die Mongolei. Den geplanten Besuch des Weltklimagipfels (COP 24) im Dezember in Dubai musste er absagen. Offiziell wurde dies mit einer Atemwegserkrankung begründet.

Als nächste Auslandsreise steht noch in diesem Monat ein Besuch in Luxemburg und Belgien auf dem Programm. Anschließend findet in Rom die Weltsynode statt, eine der zentralen Veranstaltungen für das Reformprogramm des Papstes.

ribbon Zusammenfassung
  • Papst Franziskus ist zu seiner bisher längsten Auslandsreise in Indonesien gelandet, dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt mit über 240 Millionen Muslimen.
  • In Jakarta trifft der 87-jährige Papst Indonesiens Präsident Joko Widodo und besucht die Istiqlal-Moschee, die größte Moschee in Südostasien.
  • Die zwölftägige Reise umfasst auch Besuche in Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur, wobei insgesamt mehr als 30.000 Flugkilometer zurückgelegt werden.