Austria nach 3:0 in Hartberg im Liga-EC-Play-off-Finale
Die Wiener hatten in der Qualigruppe noch den Steirern in der Tabelle den Vortritt samt Heimrecht lassen müssen. Die Steirer konnten daraus aber kein Kapital schlagen und gingen völlig zurecht als Verlierer vom Platz. Patrick Wimmer (35.) leitete den Erfolg ein, Dominik Fitz (51.) machte nach dem Seitenwechsel mit einem sehenswerten Heber aus mehr als 40 Metern alles klar. Für den Schlusspunkt sorgte Benedikt Pichler (78.). Die Gäste revanchierten sich damit spät an den Hartbergern, denen sie 2020 im Play-off-Finale noch unterlegen waren.
Stöger schien seine Truppe mit der zuletzt geäußerten Kritik nach dem 2:3 in Ried im letzten Meisterschaftsspiel wachgerüttelt zu haben. Marco Djuricin und Co. präsentierten sich von Beginn an spielerisch, läuferisch und auch kämpferisch von der besten Seite, der Führungstreffer war nur eine Frage der Zeit, auch da die Hausherren eine schwachen Tag erlebten und vor der Pause nie in die Zweikämpfe kamen. Rene Swete fischte einen Wimmer-Schuss glänzend aus dem Eck (16.), Djuricin ließ zwei Möglichkeiten (27., 32.) aus und traf nach toller Kombination über mehrere Stationen und Sarkaria-Hereingabe die Stange (33.).
Zwei Minuten später war der Bann endlich gebrochen, nach einem Fehler der Hartberger im Aufbauspiel und einer idealen Djuricin-Hereingabe vollendete Wimmer aus fünf Metern im Rutschen. Vom TSV war abgesehen von einem zu schwachen Kainz-Außenristabschluss (29.) offensiv nichts zu sehen.
Nach Wiederbeginn war eine Reaktion der Hausherren erkennbar, sie hatten aber Pech, dass ein vermeintliches Handspiel von Djuricin im eigenen Strafraum von Schiedsrichter Walter Altmann ungeahndet blieb (48.). Ausgerechnet in einer TSV-Druckphase gelang den Wienern die Vorentscheidung, dank eines Geniestreichs. Fitz kam nach einem missglückten Kopfball von Julius Ertlthaler an den Ball, sah Swete vor seinem Tor stehend und überwand diesen mit einem sehenswerten Abschluss.
Djuricin (53.), Manprit Sarkaria (60.) und Wimmer (66.) verabsäumten es, den dritten Treffer nachzulegen. Damit blieb auch noch eine kleine Restchance für das Team von Markus Schopp, das bei Abschlüssen von Dario Tadic (68.) und Rajko Rep (70.) den Anschlusstreffer knapp verpasste. Auf der anderen Seite macht "Joker" Pichler seine Sache besser, narrte die TSV-Abwehr und schloss zum 0:3 ab.
Die zuvor neun Heimspiele ungeschlagen gewesenen Hartberger gaben nicht auf, hatten aber neuerlich Pech, dass Altmann auch bei einem Pichler-Handspiel im Strafraum nach einem Klem-Schuss keinen Elfmeter pfiff (84.). Zudem landete ein Ried-Kopfball wohl hinter der Linie, Tor wurde nach Suttners Rettung aber keines gegeben (94.). Die Austrianer gewannen nach vier sieglosen Versuchen wieder einmal beim TSV. Für Stöger besteht also weiterhin die Möglichkeit, dass seine Amtszeit nach dieser Saison versöhnlich zu Ende geht. Gegen den WAC geht es um einen Platz in der 2. Runde der Conference-League-Qualifikation.
Zusammenfassung
- Die Wiener Austria hat die Chance auf einen internationalen Startplatz gewahrt.
- Die Truppe von Coach Peter Stöger feierte am Pfingstmontag im Europacup-Play-off-Halbfinale der Fußball-Bundesliga beim Qualifikationsgruppen-Gewinner Hartberg einen 3:0-Erfolg und zog damit ins Finale ein.
- Dort geht es am Donnerstag zuerst vor eigenem Publikum und am Sonntag in Wolfsberg gegen den WAC um ein Ticket für die Qualifikation der neuen Conference League.