APA/HELMUT FOHRINGER

Öffnungsschritte: Was ab 10. Juni gelockert werden soll

Ab 10. Juni wird das Leben noch ein bisschen lockerer: Bundesregierung und Länder werden nach Beratungen am heutigen Freitag weitere Öffnungsschritte bekanntgeben.

Ab 10. Juni wird das Leben noch ein bisschen lockerer: Bundesregierung und Länder beraten heute weitere Öffnungsschritte. Fix ist laut APA-Informationen, dass die Sperrstunde auf 24 Uhr nach hinten verlegt wird und die 20-Quadratmeter-Regelung gelockert wird. Auch bei der Maskenpflicht vor allem im Freien sind Erleichterungen zu erwarten. Anlässlich dieser großen Öffnungsverkündung sind alle neun Landeshauptleute persönlich ins Bundeskanzleramt nach Wien gekommen.

Die Länderchefs zeigten sich beim Eintreten in das Kanzleramt mit dem Öffnungskurs zufrieden, mahnten aber gleichzeitig zur Vorsicht. Er begrüße die durchgesickerten Pläne, aber die Öffnungen sollten "vernünftig und überlegt" erfolgen, sagte Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Das Motto solle lauten: "Jeder Öffnung wohnt die Vorsicht inne."

Kolportierte Lockerungen

Bereits seit Tagen werden mehrere Lockerungsschritte kolportiert - besonders für die Gastronomie:

  • So dürfte der Zwei-Meter-Abstand zwischen Besuchergruppen auf einen Meter verkleinert werden, außerdem soll die Anzahl der Personen, die an einem Tisch sitzen dürfen, erhöht werden.
  • Die Sperrstunde würde Gesundheitsminister Mückstein gern von 22 Uhr auf Mitternacht verlegen.
  • Das dürfte angesichts der nahenden Fußball-EM auch Freunde des Public Viewings besonders freuen.

Ziemlich fix scheint auch, dass man bei Veranstaltungen im Freien bald keine Maske mehr tragen muss. Bleiben dürfte die FFP2-Maskenpflicht noch in den Schulen oder etwa im Handel, wobei in den nächsten Wochen diskutiert werden soll, wieder zum herkömmlichen Mund-Nasen-Schutz zurückzukehren.

Thema der Gespräche sind  auch Hochzeiten, aus den Ländern wurden zuletzt auch Wünsche nach einer Abschaffung des Einreiseformulars auf dem Landweg und einer Verkleinerung der Quadratmeter-Regel im Vereinsleben deponiert.

"Es braucht Vernunft und Wut"

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) berichtete, dass man die Öffnungen bereits mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) intensiv beraten habe. In Vorarlberg, wo die Gastronomie und Kultur seit Wochen offen sind, habe sich gezeigt, dass breite Öffnungen mit Begleitmaßnahmen möglich seien. "Es braucht Vernunft und Mut. Beides ist notwendig", so Wallner. Besonders wichtig sei das Öffnen des Vereinswesens und die 20-Quadratmeter-Regelung "muss weg", sagte Wallner. Für Angestellte in der Gastronomie und Handel, die stundenlang FFP2-Masken tragen müssen, müsse man sich ebenfalls was einfallen lassen. Im Freien solle es jedenfalls Lockerungen bei der Maskenpflicht geben, grundsätzlich werde uns das Masken-Tragen aber noch länger erhalten bleiben.

Heute werde man "einen wesentlichen Schritt in Richtung Normalität und Freiheit setzen", freute sich der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Aber auch er mahnte, dass man weiterhin vorsichtig bleiben müsse. "Das Virus ist noch nicht besiegt."

Das sagen die Österreicher zu den geplanten Lockerungen

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte zuletzt betont, dass die Corona-Zahlen seit mehreren Wochen ununterbrochen sänken und sich die Lage in den Krankenhäusern wieder normalisiert habe. Um 9.00 Uhr starten am heutigen Freitag die Gespräche zwischen der Bundesregierung, den Landeshauptleuten und Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl im Bundeskanzleramt. Von Regierungsseite sind Kanzler Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (beide Grüne), Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Kultur-Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) dabei. Beraten wird die Politik von der Epidemiologin Eva Schernhammer, dem Vizerektor der Medizin-Uni Wien, Oswald Wagner, sowie dem Simulationsexperten Niki Popper.

 

Hutter über Lockerungen: "Es braucht ein Auge auf die nächsten Entwicklungen"

Gegen 11.30 Uhr soll es dann eine Pressekonferenz geben, wo die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informiert wird. Zwar hatte es zuletzt einen medial ausgetragenen Koalitionskrach in Sachen Öffnungen gegeben - letztlich stellte sich allerdings heraus, dass man sich inhaltlich ohnehin ziemlich einig ist.

Spätere Sperrstunde fix

Fix ist, dass die Sperrstunde in der Gastronomie von derzeit 22.00 Uhr auf Mitternacht ausgeweitet wird, hieß es aus Regierungskreisen. Indoor dürfen sich künftig außerdem acht Personen treffen, im Freien 16 Personen - dies soll sowohl im Wirtshaus als auch für sonstige Zusammenkünfte gelten. Bis zu dieser Personengrenze sind dann weder Abstand noch Maske notwendig.

Einem Länderwunsch folgend werden Musik- und Chorproben im Amateurbereich erleichtert: Die Vorschrift, dass pro Person 20 Quadratmeter Platz sein muss, fällt. Wer gemeinsam proben will, muss aber getestet, geimpft oder genesen sein. Im Handel, Freizeitbereich, Sport und in Museen wird die Quadratmeterregel zumindest halbiert, erfuhr die APA - hier müssen also künftig mindestens zehn Quadratmeter pro Person zur Verfügung stehen.

Thema der Gespräche ist wohl auch ein Aus der Maskenpflicht im Freien, das betrifft etwa das Fußballstadion, geredet werden dürfte zudem über Hochzeiten. Aus den Ländern wurde zuletzt auch der Wunsch nach einer Abschaffung des Einreiseformulars auf dem Landweg deponiert.

ribbon Zusammenfassung
  • Ab 10. Juni wird das Leben noch ein bisschen lockerer: Bundesregierung und Länder werden nach Beratungen am heutigen Freitag weitere Öffnungsschritte bekanntgeben.
  • Fix ist laut APA-Informationen, dass die Sperrstunde auf 24 Uhr nach hinten verlegt wird, gleichzeitig wird es möglich, wieder mehr Menschen zu treffen, und zwar auch im Wirtshaus.
  • Erleichterungen kommen auch für Chorproben und den Handel, wo man künftig nicht mehr 20 Quadratmeter Platz pro Person braucht.