Ainedter fordert Austro-Fracking: "Machen wir die Bohrungen"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Donnerstag prominenter Gast beim EU-Gipfel in Brüssel. Dort erneuerte er seinen Appell, seinem von Russland attackierten Land weitere Waffen und auch Kampfjets zu liefern.
Diese Frage beschäftigte auch die Diskutanten in der PULS 24 Sendung "WildUmstritten" am Donnerstag. Zur Frage, ob durch mehr Waffenlieferungen des Westens eine Eskalation des Krieges in der Ukraine drohe, meinte der Wiener Rechtsanwalt Manfred Ainedter: "Es ist ja schon alles eskaliert. Mehr Eskalation wäre die Atombombe." Er hoffe aber, dass "selbst ein Putin so gescheit ist, das auszulassen". Der Strafverteidiger ortete generell einen "Kampf des Westens gegen Russland". Die Nato sei "offiziell nicht dabei, de facto aber schon".
"Putin ist Diktator"
Der SPÖ-nahe Physiker stellte ernüchtert fest: "Wir haben eine Eskalation, wir haben Krieg." Ihn erinnerten die Sprache und die Dynamiken an den Zweiten Weltkrieg. Der russische Präsident Wladimir Putin sei "ein Diktator" und "ein Aggressor, der Menschen umbringen lässt". Gruber: "Wenn es einen Krieg gibt, hat man zwei Möglichkeiten: Du ziehst dich zurück und gibst auf, oder du führst ihn mit allen Mitteln. Genau das macht man jetzt." Der Physiker zeigte daher Verständnis für Deutschland, Frankreich und andere westliche Staaten.
Spätestens mit dem Überfall Russlands auf die Halbinsel Krim im Jahr 2014 hätte die Europäische Union sagen müssen, man "greife nicht auf das Erdgas von Putin zurück, und wir ziehen uns wirtschaftlich zu 100 Prozent zurück".
Ainedter will in Österreich bohren lassen
Die Energie- und Erdgas-Frage ließ bei "WildUmstritten" dann die Wogen hochgehen. Klima-Aktivistin Lena Schilling erinnerte, dass Österreich nach wie vor Gas aus Russland importiert. Anwalt Ainedter wünschte sich in diesem Zusammenhang, Fracking - das hydraulische Aufbrechen von Gestein zur Gewinnung von Erdgas - in Österreich in großem Stil zu starten. "Was ich mitbekommen habe, haben wir ja in Österreich Gas", sagte er und forderte: "Raus damit. Machen wir die Bohrungen, und wenn das funktioniert, dann benützen wir's."
Schilling widersprach entschieden. "Gas, das verbrannt wird, verursacht immer CO2-Emissionen", führte sie den Klima-Aspekt eines solchen Vorhabens ins Treffen. Es sei zudem "eine Frage des Naturschutzes", und außerdem sei die Existenz von bedeutsamen Gasvorkommen in Österreich "reine Spekulation".
Zusammenfassung
- In "WildUmstritten" am Donnerstag kam es zwischen Klima-Aktivistin Lena Schilling, Physiker Werner Gruber und Anwalt Manfred Ainedter zu einer lebhaften Diskussion über den Ukraine-Krieg.
- Strafverteidiger forderte Fracking in Österreich, um Erdgas aus dem heimischen Gestein zu holen.