NGO warnt vor weltweit schlimmster Hungersnot im Jemen
Noch könnten die Anführer der Welt "diese von Menschen gemachte Katastrophe" jedoch verhindern, schrieb Egeland. Im Jemen tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg. Das Land auf der Arabischen Halbinsel gehört ohnehin zu den ärmsten der Welt. Die Corona-Pandemie hat die Lage weiter verschärft. Rund 24 Millionen Menschen - rund 80 Prozent der Bevölkerung - sind nach UNO-Angaben heute auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die UNO hatte schon in der Vergangenheit erklärt, der Jemen leide unter der weltweit schlimmsten humanitären Krise. Zugleich klagen sie darüber, ihr Hilfsprogramm sei unterfinanziert.
Jemens Houthi-Rebellen kämpfen gegen die international anerkannte Regierung. Sie kontrollieren große Teile des Landes, darunter die Hauptstadt Sanaa. Ein von Saudi-Arabien angeführtes Bündnis unterstützt die Regierung und fliegt immer wieder Luftangriffe, bei denen auch Zivilisten sterben. Riad sieht in den Houthis einen Verbündeten seines Erzfeindes Iran.
Dem NRC zufolge wird im Jemen unter anderem dringend benötigter Treibstoff blockiert. Ärzte und Lehrer blieben unbezahlt. Gleichzeitig nehme die Gewalt in dem Bürgerkriegsland weiter zu.
Zusammenfassung
- Dem Bürgerkriegsland Jemen droht nach Angaben der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC) in diesem Jahr die weltweit schlimmste Hungersnot seit Jahrzehnten.
- "Wir sind dem Punkt nahe, an dem es kein Zurück mehr gibt", erklärte der Generalsekretär der Organisation, Jan Egeland, am Freitag über Twitter.
- Der NRC warnt, dass die Zahl der Hungernden in den nächsten sechs Monaten weiter zunehmen dürfte.
- Im Jemen tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg.