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Netanyahu: Sinwars Tod ermöglicht eine bessere Zukunft

Die Tötung von Hamas-Chef durch israelische Soldaten Yahya al-Sinwar löste erwartungsgemäß politische Reaktionen und Kommentare aus: So wertete Israels Premier Benjamin Netanyahu Sinwars Tod als Zeichen für "den Niedergang der Herrschaft des Bösen von Hamas" im Gazastreifen. US-Präsident Joe Biden sprach von einem "guten Tag" für die Welt.

Netanyahu bekräftigte, die Hamas werde dort nicht mehr herrschen."Dies ist der Beginn des Tags nach Hamas und eine Gelegenheit für euch, Einwohner des Gazastreifens, euch von ihrer Unterdrückungsherrschaft zu befreien", sagte Netanyahu in einer Videobotschaft: "Sinwar hat euer Leben zerstört. Er hat euch erzählt, er sei ein Löwe, aber in Wirklichkeit hat er sich in einer dunklen Höhle versteckt - und er wurde eliminiert, als er voller Angst vor unseren Soldaten weglief."

An die Geiselnehmer im Gazastreifen gewandt sagte der Regierungschef: "Wer seine Waffen niederlegt und die Geiseln zurückgibt - dem werden wir es ermöglichen, herauszukommen und zu überleben." Gleichzeitig drohte er, man werde mit jedem "die Rechnung begleichen", der den Geiseln Schaden zufüge.

Eine Rückführung der Geiseln werde ein Ende des Gazakrieges näherbringen, sagte Netanyahu. Auch für die Völker der Region sei es eine Gelegenheit, "die Achse des Bösen (des Irans) zu stoppen und eine andere Zukunft herbeizuführen". Er sprach von einer möglichen "Zukunft des Friedens und Wohlstands in der ganzen Region".

Sinwars Tod werde die Hamas "sicherlich signifikant schwächen", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer ersten Reaktion nach einem EU-Gipfel in Brüssel. "Wir wissen, dass diese Person für immenses Leiden verantwortlich ist", meinte dann EU-Ratspräsident Charles Michel. Das gelte sowohl für die Opfer der Attacke vom 7. Oktober 2023 als auch für das Leiden der Menschen in Gaza.

Es gebe jetzt "die Möglichkeit für einen 'Tag danach' im Gazastreifen ohne die Hamas an der Macht und für eine politische Lösung, die Israelis und Palästinensern gleichermaßen eine bessere Zukunft bietet", hieß es in einer am Donnerstag in Washington veröffentlichten Erklärung Bidens, der sich gerade auf dem Weg nach Deutschland befand. Der Tod Sinwars markiere "einen guten Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt", sagte Biden. Auch Vizepräsidentin Kamala Harris erklärte, nun bestehe "die Möglichkeit, den Krieg im Gazastreifen endlich zu beenden". Und er müsse so enden, "dass Israel sicher ist, die Geiseln freigelassen werden und das Leiden im Gazastreifen ein Ende hat".

"Großbritannien wird seinen Tod nicht betrauern," sagte auch der britische Premierminister Keir Starmer. Stattdessen seien seine Gedanken bei den Familien der Opfer. Die Freilassung aller Geiseln, eine sofortige Waffenruhe und eine Erhöhung der humanitären Hilfe seien nun längst überfällig, damit Schritte in Richtung eines langfristigen, nachhaltigen Friedens im Nahen Osten gemacht werden könnten, so Starmer weiter.

Sinwar werde als der Architekt der Terroranschläge auf Israel am 7. Oktober 2023 angesehen, sagte NATO-Generalsekretär Mark Rutte am Abend bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Wenn er gestorben sein sollte, werde er persönlich ihn nicht vermissen.

"Sinwar war ein brutaler Mörder und Terrorist, der Israel und seine Menschen vernichten wollte", sagte auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock. Als Drahtzieher des Terrors am 7. Oktober brachte er Tausenden Menschen den Tod und unermessliches Leid über eine ganze Region." Sie forderte von der Hamas die Freilassung aller Geiseln und die Niederlegung der Waffen.

ribbon Zusammenfassung
  • Israels Premier Netanyahu sieht die Tötung von Hamas-Chef Yahya al-Sinwar als Beginn eines neuen Kapitels ohne Hamas im Gazastreifen. Er betont, dass die Einwohner die Chance haben, sich von der Unterdrückung zu befreien.
  • US-Präsident Biden und andere internationale Führer wie Ursula von der Leyen und Charles Michel sehen Sinwars Tod als positiven Schritt, der eine politische Lösung und eine bessere Zukunft für Israelis und Palästinenser ermöglichen könnte.
  • Der britische Premierminister Keir Starmer fordert eine sofortige Waffenruhe und mehr humanitäre Hilfe, während die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die Freilassung aller Geiseln und die Niederlegung der Waffen verlangt.