Modi auf historischer Osteuropa-Reise in Polen eingetroffen
Modi rief vor seiner Abreise zu einer "Rückkehr zum Frieden" in der Ukraine auf. Als "Freund und Partner" Kiews hoffe Indien "auf eine baldige Rückkehr von Frieden und Stabilität in der Region", schrieb er in Onlinemedien.
Am Mittwoch will Modi zunächst in Polen lebende Inder treffen. Für Donnerstag sind Gespräche mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk und Präsident Andrzej Duda geplant. Polens Vize-Regierungschef Wladislaw Kosiniak-Kamisz sagte, sein Land brauche eine "langfristige Partnerschaft mit Indien". Polen ist ein enger Verbündeter Kiews.
In der Ukraine will Modi nach eigenen Angaben mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über "Perspektiven für eine friedliche Lösung des aktuellen Ukraine-Konflikts" sowie eine "Vertiefung der indisch-ukrainischen Freundschaft" sprechen.
Indien hat es bisher vermieden, den russischen Angriff auf die Ukraine ausdrücklich zu verurteilen und ruft stattdessen beide Kriegsparteien zum Dialog auf. Zu Russland unterhält das Land seit dem Kalten Krieg enge Beziehungen. Der Kreml gilt als einer der wichtigsten Waffenlieferanten des südasiatischen Landes. Modi hatte Moskau im Juli besucht. Bilder, in denen zu sehen war, wie er Präsident Wladimir Putin umarmte, sorgten bei Selenskyj für Kritik.
Gleichzeitig bemüht sich Indien auch um Sicherheitspartnerschaften mit dem Westen als Bollwerk gegen den Rivalen China. Indien gehört etwa gemeinsam mit den Vereinigten Staaten, Japan und Australien zur sogenannten Quad-Gruppe, die sich gegen den wachsenden Einfluss Chinas im asiatisch-pazifischen Raum positioniert.
Zusammenfassung
- Der indische Premierminister Narendra Modi ist im Rahmen einer historischen Osteuropa-Reise in Polen eingetroffen, der erste Besuch eines indischen Regierungschefs seit 45 Jahren.
- Am Freitag wird Modi als erster indischer Premier die Ukraine besuchen und mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über den Ukraine-Konflikt sprechen. Er rief vor seiner Abreise zur Rückkehr zum Frieden in der Region auf.
- Indien hat den russischen Angriff auf die Ukraine bisher nicht ausdrücklich verurteilt und ruft beide Seiten zum Dialog auf. Das Land unterhält seit dem Kalten Krieg enge Beziehungen zu Russland, das einer der wichtigsten Waffenlieferanten Indiens ist.