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Minister lädt Siedler zur Rückkehr in Gaza-Grenzorte ein

Der israelische Minister Benny Gantz hat Zehntausende Israelis, die nach dem Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober aus den Orten in der Nähe des Gazastreifens geflohen waren, zur Rückkehr ein. "Die Entscheidung (zur Rückkehr) liegt in Ihrer Hand", sagte Gantz. "Die Kämpfe werden auch künftig tief im Inneren des Feindeslandes und nicht entlang der Grenze stattfinden." Die Gemeinden entlang der Gaza-Grenze würden mit zusätzlichen Truppen geschützt.

Die israelische Armee hatte am Tag zuvor erklärt, die Bewohner seien nun in jenen Orten sicher, die vier bis sieben Kilometer von der Gaza-Grenze entfernt sind.

Gantz warnte die islamistische Hamas erneut vor einer möglichen Ausweitung des Einsatzes Israels im Gazastreifen auf die Stadt Rafah. "Wir werden jeden Ort erreichen, wo Hamas-Terroristen sind", sagte das Mitglied des Kriegskabinetts in einer Video-Botschaft am Freitag. Das gelte auch für die südliche Stadt Rafah, in der israelische Bodentruppen bisher nicht im Einsatz waren, für die aber Israels Armee eine umstrittene Offensive vorbereitet.

In früheren Äußerungen hatte Gantz angekündigt, dass die Offensive in Rafah selbst im muslimischen Fastenmonat Ramadan beginnen könne, wenn bis dahin keine Vereinbarung zur Freilassung von mehr als 130 Geiseln in der Gewalt der Hamas erzielt ist. Das Vorhaben ist umstritten, weil sich in der südlichsten Stadt des abgeriegelten Küstengebiets rund 1,5 Millionen Palästinenser aufhalten, die zum Großteil aus anderen Teilen des Gazastreifens vor dem Krieg geflohen sind. Der Ramadan beginnt um den 10. März.

In Paris kam es am Freitag zu weiteren indirekten Verhandlungen über einen Geisel-Deal und eine damit verbundene Feuerpause, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln. Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker am 7. Oktober, bei dem 1.200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln verschleppt worden waren. Israels Militär reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

Ein Sanitäter des Palästinensischen Roten Halbmonds wurde nach Angaben der Organisation im Süden des Gazastreifens durch israelisches Bombardement getötet. Der ehrenamtliche Mitarbeiter im Rettungsdienst der Stadt Rafah sei am Freitag bei einem Angriff auf sein Wohnhaus im östlichen Teil des gleichnamigen Bezirks gestorben, hieß es in einer auf sozialen Medien verbreiteten Mitteilung.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza vom Freitag wurden bei israelischen Angriffen innerhalb von 24 Stunden 104 Menschen getötet und 160 verletzt. Insgesamt stieg damit die Zahl der Toten im Gazastreifen seit dem Beginn des Kriegs auf etwa 29 500 Tote und mehr als 69 600 Verletzte. Die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden.

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ribbon Zusammenfassung
  • Benny Gantz, israelischer Minister, fordert Zehntausende geflohene Israelis auf, in die Ortschaften nahe des Gazastreifens zurückzukehren; zusätzliche Truppen sollen Schutz bieten.
  • Gantz droht mit einer Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen, die auch während des muslimischen Fastenmonats Ramadan starten könnte, falls keine Einigung zur Freilassung von Hamas-Geiseln erreicht wird.
  • Seit Beginn des Gaza-Kriegs, ausgelöst durch ein Massaker am 7. Oktober mit 1.200 Toten, beläuft sich die Zahl der Toten auf etwa 29.500 und der Verletzten auf über 69.600.