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Seit Mai über 1.000 tote Kinder in Sudans Flüchtlingslagern

In Flüchtlingslagern im Bürgerkriegsland Sudan sind nach UNO-Angaben seit Mai etwa 1.200 Kinder gestorben. Die Kinder in neun Camps in dem nordostafrikanischen Land seien Opfer von Mangelernährung und Masern-Infektionen geworden, teilte das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF am Dienstag in Genf mit. Wegen der "unentwegten Angriffe" auf Gesundheitseinrichtungen und der schlechten Ernährungslage im Sudan sei zu befürchten, "dass bis Jahresende mehrere tausend Neugeborene sterben".

Die Kinder waren laut UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter fünf Jahre alt. Die Todesfälle ereigneten sich in Lagern im Bundesstaat Weißer Nil, in denen Flüchtlinge aus angrenzenden Ländern Zuflucht gefunden haben. Wie Ilham Nour, die WHO-Einsatzleiterin im Sudan, berichtete, sind insgesamt 3,4 Millionen Babys und Kleinkinder in dem nordostafrikanischen Land akut unterernährt. Laut UNICEF sind seit dem Ausbruch der Kämpfe vor fünf Monaten außerdem 435 Kinder im Zuge des Konflikts getötet worden.

Im Sudan liefern sich seit Mitte April die Truppen von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Die Generäle hatten sich 2019 und 2021 gemeinsam an die Macht geputscht und später über die Machtteilung zerstritten. Keine der beiden Seiten hat bisher die Oberhand gewinnen können.

Fast 7.500 Menschen wurden seitdem zurückhaltenden Schätzungen der Nichtregierungsorganisation Armed Conflicts Location and Event Data Project zufolge getötet. Mehr als fünf Millionen Menschen wurden nach Angaben der UNO vertrieben. Allein in Khartum sind 2,8 Millionen Menschen vor den anhaltenden Luftangriffen, Artilleriegefechten und Straßenkämpfen geflüchtet. Internationale Bemühungen um eine Waffenruhe blieben bisher ergebnislos. Vor allem in der Hauptstadt Khartum sowie der westsudanesischen Region Darfur kommt es immer wieder zu schwerer Gewalt.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Kinder in neun Camps in dem nordostafrikanischen Land seien Opfer von Mangelernährung und Masern-Infektionen geworden, teilte das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF am Dienstag in Genf mit.
  • Wegen der "unentwegten Angriffe" auf Gesundheitseinrichtungen und der schlechten Ernährungslage im Sudan sei zu befürchten, "dass bis Jahresende mehrere tausend Neugeborene sterben".
  • Mehr als fünf Millionen Menschen wurden nach Angaben der UNO vertrieben.