Mindestens 28 Tote bei Angriff Israels im Gazastreifen
Das israelische Militär erklärte, der Angriff habe sich gegen Militante gerichtet, die auf dem Gelände operiert hätten. "Vor dem Angriff wurden zahlreiche Schritte unternommen, um das Risiko einer Schädigung der Zivilbevölkerung zu verringern, darunter der Einsatz präziser Munition, Luftüberwachung und zusätzlicher Geheimdienstinformationen."
Angesichts des großen Leids im Gazastreifen hatten die USA Israel zuvor eindringlich aufgefordert, Zivilisten in dem Gebiet besser zu schützen. "Diese katastrophalen Zustände wurden schon vor Monaten vorausgesagt, und dennoch wurde noch immer nichts unternommen. Das muss sich ändern, und zwar jetzt", sagte die amerikanische UNO-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. "Wir fordern Israel auf, dringend entsprechende Maßnahmen zu ergreifen."
Schon jetzt gebe es Berichte über die erbärmlichen Bedingungen in der humanitären Zone im südlichen und zentralen Gazastreifen, wohin mehr als 1,5 Millionen Zivilisten geflohen seien. Besorgt sei man auch über die Maßnahmen der israelischen Regierung zur Einschränkung der Warenlieferungen in den Gazastreifen. In Verbindung mit bürokratischen Beschränkungen für humanitäre Güter aus Jordanien und der Schließung der meisten Grenzübergänge in den vergangenen Wochen würden diese Beschränkungen "das Leiden im Gazastreifen nur noch verstärken". Thomas-Greenfield mahnte: "Wir brauchen weniger Hindernisse für die Lieferung von Hilfsgütern, nicht mehr."
Sie bekräftigte, die palästinensischen Zivilisten müsse in ihre Gemeinden zurückkehren und diese wieder aufbauen dürfen. Es dürfe keine territorialen Veränderungen im Gazastreifen geben, auch keine Maßnahmen, die das Gebiet des Gazastreifens verkleinerten.
Der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, sagte vor dem UN-Sicherheitsrat, Gaza sei nicht wiederzuerkennen: "Ein Meer von Trümmern. Ein Friedhof für Zehntausende Menschen, darunter viel zu viele Kinder." Fast die gesamte Bevölkerung sei vertrieben. Die jüngsten Entwicklungen im Norden seien besonders alarmierend. "Hunderttausende Menschen werden erneut in den Süden gedrängt, wo die Lebensbedingungen unerträglich sind. Und wieder einmal stehen die Menschen im Gazastreifen am Rande einer von Menschen verursachten Hungersnot."
Zusammenfassung
- Bei einem israelischen Angriff auf eine Flüchtlingsunterkunft im Gazastreifen wurden 28 Menschen getötet und 54 verletzt. Der Angriff zielte auf eine Schule in Deir al-Balah.
- Das israelische Militär gab an, dass der Angriff auf Militante abzielte, während die USA Israel aufforderten, den Schutz der Zivilbevölkerung zu verbessern.
- UNO-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield kritisierte die humanitären Bedingungen, da mehr als 1,5 Millionen Zivilisten geflohen sind und es Berichte über Einschränkungen bei der Lieferung humanitärer Güter gibt.