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Kickl, Nehammer und Babler zum Rapport bei Van der Bellen

Bundespräsident Alexander Van der Bellen lud die Parteichefs von FPÖ, ÖVP und SPÖ Montag neuerlich zu sich in die Hofburg ein. Herbert Kickl und Karl Nehammer waren bereits an der Reihe, zuletzt war Andreas Babler dran. Wie es weitergeht, bleibt offen.

Der nächste Akt der Regierungsfindung fand in der Hofburg statt und hatte drei Szenen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfing getrennt die Vorsitzenden von FPÖ, ÖVP und SPÖ, um auszuloten, wie eine künftige Koalition aussehen könnte.

Das Staatsoberhaupt hatte Herbert Kickl, Karl Nehammer und Andreas Babler ja aufgefordert, auszuloten, wer eine tragfähige Regierung zusammenbringen könnte.

Blaues Geschenk für VdB

Den Beginn bei der neuen Gesprächsrunde machte neuerlich der Wahlsieger und FPÖ-Chef Herbert Kickl. Unter dem Klicken von Kamera-Auslösern schüttelten sich die beiden die Hände, sagten aber nichts. "Alles rechtzeitig", meinte Van der Bellen zu den anwesenden Medienvertretern. Rechtzeitig war wohl noch nicht jetzt. 

Kickl vertröstete, dass es erst dann eine Stellungnahme geben werde, wenn sich Van der Bellen selber geäußert habe. Statt Wortmeldungen an die versammelte Presse hatte er ein Geschenk für den Bundespräsidenten dabei - eine kleine Box in FPÖ-Blau. Wie die "Krone" berichtet, soll sich in der Schachtel die Kristall-Figur einer Eule befunden haben. Ein Symbol der Weisheit.

Auch Nehammer und Babler wortkarg

Als um 15 Uhr Karl Nehammer als zweiter Gesprächspartner folgte, zeigte sich ein ähnliches Bild: Händeschütteln für das gemeinsame Foto und ebenfalls keine öffentliche Wortmeldung.

Auch auf dem Weg aus Van der Bellens Büro lies sich der bisherige Kanzler außer einem knappen "Wiedersehen!" nichts entlocken. 

Entsprechend einsilbig fiel auch das Eintreffen von Andreas Babler aus. Er ersuche nun um etwas Geduld, bis Van der Bellen sich wieder zu Wort melden wird. Wie bereits Kickl und Nehammer war auch Babler rund 50 Minuten im Gespräch mit dem Bundespräsidenten.

Berichte über Partei-Gespräche

Viel schlauer dürften FPÖ, ÖVP und SPÖ seit ihren Gesprächen nicht geworden sein. Denn Nehammer und Babler wollen unverändert nicht mit Kickl koalieren. Nach den "Speed-Dates" betonte Nehammer, er wolle nicht Kickls "Steigbügelhalter" sein, Babler sprach davon, dass mit der FPÖ "kein demokratischer Staat" möglich sei. 

Die Ergebnisse der Gespräche sollten die Parteichefs trotz aller öffentlichen Aussagen Van der Bellen präsentieren. Die Reihung der Gespräche war erneut am Wahlergebnis orientiert.

Wie es nun weitergehen soll, ist noch nicht klar. Ein Statement von Van der Belklen wird erst in den nächsten Tagen erwartet.

Video: Was darf der Bundespräsident?

ribbon Zusammenfassung
  • Bundespräsident Alexander Van der Bellen lud die Parteichefs von FPÖ, ÖVP und SPÖ neuerlich zu sich in die Hofburg ein.
  • Der Bundespräsident hatte nach der Wahl Gespräche angeordnet.
  • Vor und nach den Gesprächen blieben sowohl Herbert Kickl als auch Karl Nehammer und Andreas Babler wortkarg.
  • Kickl hatte für Van der Bellen ein Geschenk in einer blauen Box dabei.