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Magazin "biber" feiert "mit scharf" Comeback

Heute, 09:52 · Lesedauer 3 min

Das Communitymagazin "biber" feiert sein Comeback - "mit scharf". Am Donnerstag ist die erste Ausgabe erschienen, nachdem das ursprüngliche Magazin für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund Ende 2023 aufgrund von Finanzierungsproblemen eingestellt worden war. Der Seitenumfang wurde auf 96 Seiten gesteigert, dafür der Erscheinungsrhythmus auf zweimal jährlich (statt zehnmal) reduziert. Ziel ist, "positiv, energiegeladen und authentisch" die Vielfalt zu feiern.

"Wir wollen primär junge Wienerinnen und Wiener mit Migrationshintergrund ansprechen, erweitert aber um alle, die Vielfalt schätzen und etwas bewegen wollen", hielt Chefredakteurin Damita Pressl gegenüber der APA fest. Mit Blick auf den "alten 'biber'" bleibe jedenfalls "ein positiver Fokus auf die Vielfalt Wiens und gleichzeitig guter Journalismus, der sich nicht scheut, auch Spannungsfelder und Probleme aufzugreifen", so Pressl. Das Team ist neu. "Es schreiben viele Jungjournalistinnen und Jungjournalisten mit neuen, frischen Ideen und Zugängen mit", klärte die Wienerin mit Lebensmittelpunkt in der Schweiz, wo sie auch für die "Neue Zürcher Zeitung" arbeitet, auf. Für die aktuelle Ausgabe haben sich zwölf Autorinnen und Autoren eingebracht. "Wir freuen uns immer über Zuwachs und Story-Ideen", so Pressl.

Das Magazin wartet anlässlich der bevorstehenden Wien-Wahl etwa mit Interviews mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Parteien auf. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gibt zusätzlich ein Interview "mit Hand, Fuß ... und Schmäh", was an das "Interview in Zahlen" des ursprünglichen "biber" erinnert. Unter dem Titel "Vertrau mir, Bruder?" veröffentlicht das von der Kobza Media Group übernommene Magazin - Herausgeber ist Rudi Kobza - zudem eine Gallup-Studie, die sich mit dem Vertrauen der "biber"-Community in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Künstliche Intelligenz und Co. befasst. Zudem wird Antisemitismus an Universitäten beleuchtet, warum Migranten sehr oft innerhalb der eigenen Community heiraten, und eine Reportage aus Belgrad geliefert, wo die Jugend für eine bessere Zukunft auf die Straße geht. Garniert ist das Heft u.a. mit Buch- und Döner-Tipps und Hinweisen zu den besten Veranstaltungen im Pride-Monat.

Die Auflage beträgt 100.000 Stück. Ziel ist, damit rund 200.000 Leserinnen und Leser zu erreichen, wobei beim Vertrieb auch neue Wege beschritten werden. Das Magazin wird direkt an Haushalte und Bildungseinrichtungen zugestellt. Zudem gibt es Kooperationen mit McDonalds oder auch dem Wien Museum und Wiener Büchereien. Am kommenden Wochenende liegt "biber" auch in den "Heute"-Entnahmeboxen auf. Auf www.dasbiber.at ist es möglich, das Magazin als E-Paper zu lesen.

"Magazinjournalismus nicht unterschätzen"

Aber erreicht man die junge Zielgruppe auf diesem Weg überhaupt? "Ich würde Magazinjournalismus nicht unterschätzen: Klar sind TikTok und Instagram für zwischendurch oder für tagesaktuelle News relevanter. Aber manche Geschichten verlangen langsamere Medien", sagte Pressl und verwies auf die USA, wo bis zu 90 Prozent der Menschen unter 35 Magazine lesen würden. "Junge Menschen freuen sich meinem Gefühl nach sehr über gehaltvolle Alternativen zum viel beklagten 'brain rot' auf Social Media", so die Chefredakteurin. Dennoch will man auch dort präsent sein. Digitalformate für Instagram und TikTok seien in Entwicklung.

Ins Leben gerufen wird auch ein "Biber Impact Award". Dabei sollen im Herbst Persönlichkeiten und Organisationen ausgezeichnet werden, die Vielfalt aktiv gestalten.

(S E R V I C E - E-Paper abrufbar unter www.dasbiber.at)

Zusammenfassung
  • Das Magazin 'biber' ist mit einer neuen Ausgabe zurück, die sich auf Vielfalt und jungen Journalismus fokussiert. Der Umfang wurde auf 96 Seiten erhöht, während der Erscheinungsrhythmus auf zweimal jährlich reduziert wurde.
  • Mit einer Auflage von 100.000 Stück strebt 'biber' an, rund 200.000 Leserinnen und Leser zu erreichen. Das Magazin wird über neue Wege wie Haushaltszustellungen und Kooperationen mit McDonalds vertrieben.
  • Die aktuelle Ausgabe bietet Interviews zur Wien-Wahl, eine Gallup-Studie zum Vertrauen in Institutionen und behandelt Themen wie Antisemitismus an Universitäten und die Heiratsgewohnheiten von Migranten.