Kiew: Edtstadler-Delegation suchte Schutz vor Bomben im Bunker

Europa-Ministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und ihre Delegation mussten in Kiew in einem Luftschutzbunker Schutz suchen. Im Gespräch mit PULS 24 Anchorwoman Bianca Ambros beschreibt die Journalistin Siobhán Geets, wie sie den Bombenhagel im Bunker erlebte.

Die Leute vor Ort würden sich mithilfe einer App auf etwaige Angriffe vorbereiten, erklärt Geets. Auf dem Weg zu einem Termin seien sie von einer Meldung überrascht worden und hätten sich dann zeitnah auf den Weg in einen sicheren Bunker gemacht. Europäische Politiker:innen hätten daraufhin ihre Termine mit ukrainischen Vertreter:innen im Bunker durchgeführt - begleitende Journalist:innen wurden in einem Bunker-Hotel untergebracht und konnten von dort aus Interviews führen.

Als sie den Schutzraum wieder verließen, konnten sie das Ausmaß der Zerstörung beobachten, so die Journalistin. Drei Personen wurden bei dem Einschlag getötet. "Es waren sehr, sehr schockierende Bilder", so Geets.

Bomben sind Normalität für ukrainische Bevölkerung

Für die ukrainische Bevölkerung gehöre Bombenalarm inzwischen zum Alltag. "Viele nehmen es nicht mehr ernst oder versuchen, eine gewisse Normalität zu leben", erklärt Geets. "Die wenigsten laufen in den Bunker, viele versuchen weiter zu machen wie bisher". 

Die größte Angst von Hilfsorganisationen sei indes der Winter. Nur die wenigsten Ukrainer:innen in Kiew hätten Kamine, "die Leute sind angewiesen auf Strom", so Geets. Gerade die Strom- und Wasserversorgung werde von Russland immer wieder gezielt angegriffen. 

Widerstandsfähige Bevölkerung

So hart die derzeitige Lage auch sei, die "profil"-Journalistin geht nicht davon aus, dass die ukrainische Bevölkerung "im ersten Winter einknicken" werde. Mit Prognosen möchte sie allerdings vorsichtig sein.