APA/APA/KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

Karin Keller-Sutter ist Schweizer Bundespräsidentin 2025

Die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter wird 2025 als Bundespräsidentin ihres Landes amtieren. Die Wahl Keller-Sutters in beiden Parlamentskammer am Mittwoch war eine Formsache. Sie übernimmt die überwiegend zeremonielle Aufgabe zusätzlich zu ihren Amtspflichten als Ministerin, wie in der Schweiz üblich. Die sieben Regierungsmitglieder wechseln sich im Präsidentenamt jedes Jahr ab. Die Bundespräsidentin oder der Bundespräsident ist aber nicht Staatsoberhaupt.

Diese Funktion übernimmt in der Eidgenossenschaft keine Einzelperson, sondern der Gesamtbundesrat, der etwa bei offiziellen Staatsbesuchen das ausländische Staatsoberhaupt empfängt. Der Bundespräsident oder die Bundespräsidentin ist dann ein Jahr lang "Primus" oder "Prima inter Pares" in diesem Kollegialgremium und übernimmt auch repräsentative Aufgaben wie offizielle Auslandsbesuche oder Gipfelteilnahmen. Dabei absolvieren sie traditionell in den ersten Wochen ihres Amtsjahres einen Antrittsbesuch im Nachbarland Österreich.

Keller-Sutter gehört der liberaldemokratischen Partei FDP an. Allerdings sind Ministerinnen und Minister im Schweizer System, die weitgehend unabhängig vom Ausgang der Parlamentswahlen im Amt sind, in erster Linie der Kollegialregierung (Bundesrat) verpflichtet, nicht ihren Parteien. Im Bundesrat sind traditionell die vier größten Parteien des Landes vertreten. Neben den Sozialdemokraten und der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) sowie der liberalen Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) mit jeweils zwei Posten noch die bürgerlich-konservative "Mitte", die 2021 aus dem Zusammenschluss der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) und der Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) entstand, mit einem Sitz.

Keller-Sutter trat vor allem bei der Ablösung der ins Trudeln geratenen Großbank Credit Suisse 2023 ins internationale Rampenlicht. Sie verkündete das Rettungspaket, das die Übernahme durch die Konkurrenzbank UBS mit anfänglichen Staatsgarantien beinhaltete. Keller-Sutter ist ausgebildete Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin. Sie ist seit 2019 in der Regierung. Sie folgt im Präsidentenamt auf Viola Amherd (Mitte).

ribbon Zusammenfassung
  • Karin Keller-Sutter, die Schweizer Finanzministerin und Mitglied der FDP, wird 2025 als Bundespräsidentin der Schweiz amtieren. Die Wahl in beiden Parlamentskammern war eine Formalität.
  • Das Amt des Bundespräsidenten ist in der Schweiz überwiegend zeremoniell und wechselt jährlich unter den sieben Regierungsmitgliedern, wobei der Gesamtbundesrat als Staatsoberhaupt fungiert.
  • Keller-Sutter erlangte 2023 internationale Bekanntheit, als sie das Rettungspaket für die ins Straucheln geratene Credit Suisse ankündigte, das eine Übernahme durch UBS mit Staatsgarantien beinhaltete.