Der Anführer der Anti-Putin-MilizTwitter/PULS 24 Montage

Russische Anti-Putin-Milizen griffen russisches Grenzgebiet an

Mindestens zwei in der Ukraine ansässige bewaffnete Gruppen haben nach eigenen Angaben die Grenze überquert und von der Ukraine aus Angriffe in Russland ausgeführt.

Die bewaffneten Gruppen nennen sich "Legion Freiheit für Russland" und "Sibirisches Bataillon". Sie machten diese Angaben über soziale Medien. Sie setzen sich demnach aus regimefeindlichen Russen zusammen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.

Die Miliz "Legion Freiheit für Russland" erklärte auf Telegram, ihre Kämpfer hätten in der grenznahen Ortschaft Tjotkino in der Region Kursk ein gepanzertes russisches Militärfahrzeug zerstört.

"Tjotkino erobert"

Kurz darauf erklärte die Miliz in Onlinediensten, sie hätten Tjotkino erobert. "Das Dorf Tjotkino in der Region Kursk wird vollständig von den russischen Befreiungskräften kontrolliert". Die russische Armee ziehe sich aus dem Dorf zurück und lasse schwere Waffen zurück.

Bereits in der Vergangenheit hatte die Gruppe für eine kurze Zeit eine Ortschaft in Russland erobert, in der Ortschaft waren damals aber keine russischen Soldaten anwesend.

Auf Social Media postete die "Legion Freiheit für Russland" ein Bekennervideo, indem sie erklärte, die Angriffe seien unter anderem gegen die kommenden Wahlen in Russland gerichtet. Diese seien manipuliert, die Opposition de facto ausgeschaltet. Zuletzt war der bekannteste russische Putin-Gegner Alexej Nawalny in russischer Lagerhaft gestorben.

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Gouverneur bestätigt Angriffe

Der Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, bestätigte den Angriff und meldete einen Leichtverletzten, bestritt aber jeglichen "Durchbruch" der Angreifer. Andere offizielle Stellen in Russland waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Gruppen "unabhängig von der Ukraine"

Ein Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes sagte in ukrainischen Medien, dass die Gruppen die Operation unabhängig von der Ukraine auf russischem Territorium durchführten. Zudem sei auch eine dritte Gruppe beteiligt, das "Russische Freiwilligenkorps".

Bereits früher Angriffe auf Russland

Die "Legion Freiheit für Russland" und das "Russische Freiwilligenkorps" haben bereits die Verantwortung für andere, frühere grenzüberschreitende Einsätze übernommen. Damals führten die Kämpfer Angriffe in der russischen Grenzregion Belogorod durch. In ihren Reihen fanden sich bereits damals viele Neonazis und Rechtsextreme.

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ribbon Zusammenfassung
  • Zwei in der Ukraine ansässige Gruppen, 'Legion Freiheit für Russland' und 'Sibirische Bataillon', führten Angriffe in Russland durch und bestehen aus regimekritischen Russen.
  • Bei einem Angriff in Tjotkino wurde ein russisches Militärfahrzeug zerstört, der Gouverneur von Kursk bestätigte den Vorfall und berichtete von einem Leichtverletzten.
  • Kurz darauf erklärte die Miliz in Onlinediensten, sie hätten Tjotkino erobert.
  • Ukrainische Militärgeheimdienste erklärten, die Operationen auf russischem Boden seien unabhängig von der Ukraine durchgeführt worden; auch das 'Russische Freiwilligenkorps' war beteiligt.