Bidens "Rote Linie" für Netanyahu
US-Präsident Joe Biden ließ im Interview mit US-Sender MSNBC aufhorchen. Biden und seine Berater haben Netanyahu bereits mehrmals aufgefordert, keine Großoffensive in Rafah zu starten, bevor Israel einen Plan für die Massenevakuierung von Zivilisten aus dem Gebiet ausgearbeitet habe.
Mehr als die Hälfte der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens sind in der Gegend von Rafah untergebracht.
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Netanyahu schade mit seinem Vorgehen Israel mehr als er helfe. Der israelische Ministerpräsident habe "ein Recht, Israel zu verteidigen, ein Recht, die Hamas weiter zu verfolgen". Dies dürfe aber nicht unschuldige Menschen treffen. "Es kann nicht sein, dass 30.000 weitere Palästinenser sterben, weil sie dieses Ziel verfolgen."
Feuerpause "immer möglich"
Zu einer möglichen Feuerpause vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan sagte der US-Präsident: "Es ist immer möglich", ging aber nicht näher darauf ein.
Biden: Humanitäre Hilfe im Gazastreifen kein "Druckmittel"
"Will Feuerpause sehen"
Biden drängte auch auf eine vorübergehende Waffenruhe. "Ich will eine Feuerpause sehen, beginnend mit einem großen Gefangenenaustausch. Für einen Zeitraum über sechs Wochen", sagte der 81-Jährige. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass die Gespräche der Vermittler Ägypten, Katar und USA am Sonntag in Kairo weitergehen würden.
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Dem Bericht zufolge hält die Hamas an ihrer Forderung nach einem Waffenstillstand und Abzug der israelischen Armee aus Gaza fest, ist aber zu weiteren Verhandlungen bereit. Die arabischen Unterhändler planten, auf eine zunächst kürzere Feuerpause von zwei Tagen zu Beginn des Ramadan zu drängen, hieß es.
Zusammenfassung
- US-Präsident Joe Biden sieht in einer möglichen israelischen Invasion in Rafah eine 'rote Linie', betont jedoch gleichzeitig, Israel nicht im Stich zu lassen.
- Biden kritisiert das Vorgehen von Israels Premierminister Netanyahu, das unschuldige Menschen gefährdet und Israel schadet, und fordert Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung.
- Nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem 1.160 Menschen getötet wurden, geht Israel militärisch im Gazastreifen vor, wo über die Hälfte der 2,3 Millionen Einwohner in Rafah leben.