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Hunderte zeigten in Rom Faschisten-Gruß

Obwohl er in Italien verboten ist, wird der faschistische bzw. "römische" Gruß bei Zusammenkünften von Neofaschisten immer wieder gezeigt. So auch am Wochenende in Rom.

In Italien sorgen Videos von einer neofaschistischen Versammlung in Rom für Aufregung: Hunderte Menschen haben bei der Veranstaltung in der italienischen Hauptstadt ihre rechten Arme in die Höhe gestreckt und den Faschisten-Gruß gezeigt.

Die Geste ist in Italien als "saluto romano" (römischer Gruß) bekannt. Obwohl sie in Italien verboten ist, wird sie bei Zusammenkünften von Neofaschisten immer wieder gezeigt.

Videos machten am Montag die Runde

Die Versammlung in Rom fand bereits am Sonntagabend statt, doch am Montag verbreiteten sich die Videos in den sozialen Medien rasant und lösten Empörung im ganzen Land aus. Zeitungen wie "La Repubblica" und "La Stampa" veröffentlichten ein Video von der Szene aus der Vogelperspektive. "Corriere della Sera" veröffentlichte Bewegtbilder, die aus der Menge heraus gefilmt wurden.

Versammlung in Gedenken an Faschisten

Die Menschen fanden sich am Jahrestag der sogenannten Acca-Larentia-Morde zusammen. In der Via Acca Larentia hatten Linksterroristen am 7. Jänner 1978 zwei junge Neofaschisten erschossen, ein dritter starb später. Seitdem finden jährlich Gedenkfeiern vor dem ehemaligen Sitz des neofaschistischen Movimento Sociale Italiano (MSI), einer von Faschisten und Mussolini-Getreuen gegründete Bewegung, statt.

Auf den Videos ist zu sehen, wie großteils schwarz gekleidete Menschen auf den Ruf "Für alle gefallenen Kameraden" mit dem Zuruf "Presente!" (zu deutsch: anwesend) antworten und dabei ihre rechten Arme zum Faschisten-Gruß in die Höhe strecken. Nach drei Wiederholungen des Grußes löst sich die Gruppe auf. Wenige Stunden zuvor fand am gleichen Ort eine offizielle Gedenkveranstaltung mit dem Präsidenten der Region Latium, Francesco Rocca, statt.

Empörung bei Opposition und Linken

Der Vorfall löste bei linken Gruppen und der Opposition große Empörung aus. "Rom, 7. Jänner 2024. Und es fühlt sich an wie 1924. Was passiert ist, ist nicht akzeptabel", schrieb etwa die sozialdemokratische Oppositionspolitikerin, Elly Schlein, in den sozialen Medien mit Blick auf Italien unter dem faschistischen Diktator Benito Mussolini.

Sie forderte Italiens Rechtsregierung von Giorgia Meloni zu Maßnahmen gegen solche Vorfälle auf. Meloni regiert seit Oktober 2022 mit einer Rechtsallianz. Ihre ultrarechte Partei Fratelli d'Italia ist eine Nachfolgepartei des MSI.

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  • Obwohl er in Italien verboten ist, wird er bei Zusammenkünften von Neofaschisten immer wieder gezeigt.