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Türkei

Erdbeben mit Stärke 6,2: Über 150 Verletzte in Istanbul

23. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

Eine Reihe von Erdbeben hat die Millionenmetropole Istanbul erschüttert, insgesamt werden mehr als 150 Verletzte behandelt. Ein weiteres großes Beben könne nicht ausgeschlossen werden.

Das Beben habe die Stärke 6,2 erreicht, wie die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD gegen Mittwochmittag auf X mitteilte. Das Erdbeben ereignete sich in einer Tiefe von 6,92 Kilometern.

Es sei auch in Provinzen wie Izmir, Tekirdağ, Yalova, Bursa und Balıkesir zu spüren gewesen.

Einem ersten Beben um 12.49 Uhr (11.49 Uhr MESZ) folgten 17 weitere Nachbeben. Bis 16.55 Uhr habe es 127 Nachbeben gegeben, "das stärkste davon hatte eine Stärke von 5,9", sagte Innenminister Ali Yerlikaya laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

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https://x.com/DepremDairesi/status/1914982188556099999

Informationen Tote oder eingestürzte Gebäude in der 16-Millionen-Einwohner-Stadt lagen zunächst nicht vor, wie die Behörden und das Büro des Regionalgouverneurs mitteilten. Mehr als 150 Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt.

Das Gouverneursbüro rief die Bevölkerung auf, keine Gebäude zu betreten, die durch die Erdbeben beschädigt worden sein könnten.

"Ich spreche unseren Bürgern meine besten Wünsche aus", teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf der Plattform X mit. Die Situation werde "genau" beobachtet.

https://x.com/Haber/status/1914992337610068360

Der Nachrichtensender "Halk Tv" berichtet, dass zahlreiche Menschen nach dem Beben in der Großstadt, Zuflucht auf der Straße fanden. "Ich habe das Beben gespürt und bin rausgerannt", sagte ein Maler in der Nähe des Galata-Turms, der vier Stockwerke herunterrasen musste.

Zudem seien Telefonleitungen nach dem Erdbeben eingebrochen. Viele Bürger:innen hatten daher Schwierigkeiten dabei, ihre Angehörigen zu kontaktieren.

https://x.com/halktvcomtr/status/1914989095345905882

1,5 Millionen Wohnungen erdbebengefährdet

Istanbul lebt in der Furcht vor dem "Big One": Einige südliche Stadtbezirke sind nur 15 Kilometer von der Nordanatolischen Verwerfung entfernt, die zu den aktivsten Erdbebenzonen der Erde gehört.

Einige Experten halten ein Erdbeben der Stärke 7 bis zum Jahr 2030 für möglich, wodurch hunderttausende Gebäude ganz oder teilweise einstürzen könnten.

In der Türkei ist es wiederholt zu schweren Erdbeben gekommen. Am 6. Februar 2023 hatte ein Beben der Stärke 7,8 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens erschüttert. Am selben Tag ereignete sich ein weiteres Beben, das die Stärke von 7,5 erreichte.

Dem folgten mehrere Nachbeben. Es gab Zehntausende Tote und zahlreiche Verletzte in beiden Ländern. Die Schäden waren enorm. Hunderttausende Menschen mussten in Zelten und Containern untergebracht werden, weil ihre Häuser zerstört oder einsturzgefährdet waren.

Zusammenfassung
  • Ein starkes Erdbeben der Stärke 6,2 hat am Mittwoch die Türkei erschüttert und in Istanbul Gebäude zum Beben gebracht.
  • Das Erdbeben ereignete sich in einer Tiefe von zehn Kilometern, wie das Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam mitteilte.
  • Im Februar 2023 hatte ein Beben der Stärke 7,8 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens getroffen, was zu Zehntausenden Toten führte.