APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/BRANDON BELL

Freie Fahrt für Trump? DeSantis wirft hin

Nur noch eine republikanische Kandidatin ist bei der US-Präsidentenwahl im Rennen gegen Donald Trump. Zwei Tage vor der Vorwahl in New Hampshire hat sein schärfster Kontrahent, Floridas Gouverneur Ron DeSantis, aufgegeben und ist in Trumps Lager gewechselt. Nun ist Nikki Haley die einzige Konkurrentin des Ex-Präsidenten. Ihre Chancen stehen aber schlecht.

"Er hat meine Unterstützung": Ron DeSantis verkündete seinen Rückzug aus dem US-Präsidentschaftsrennen per Video auf X (vormals Twitter). 

Nun stehen für Republikaner nur noch Donald Trum und Nikki Haley zur Wahl. Letztere ist jedoch weit abgeschlagen und muss gleich einen weiteren Rückschlag einstecken. Noch in seinem Aufgabe-Video greift DeSantis die verbliebene Gegenkandidatin an. Haley habe sich in den Dienst großer Unternehmen gestellt, wirft ihr DeSantis vor.

Der Senator aus Florida schaffte es bei der ersten Vorwahl am Montag in Iowa nur mit großem Aufwand den zweiten Platz, auf Platz drei landete Haley. Trump siegte mit großem Vorsprung.

In New Hampshire drohte dem erzkonservativen DeSantis ein Debakel. Haley hingegen, die frühere Gouverneurin von South Carolina, rechnete sich Chancen aus, einen Überraschungssieg gegen den Ex-Präsidenten einzufahren.

Haley schießt sich im Wahlkampf auf die geistige Verfassung des 77-jährigen Trump ein und stellt infrage, ob er wirklich noch für eine weitere Amtszeit als Präsident geeignet ist. 

DeSantis: Rechts von Trump

DeSantis galt in New Hampshire als chancenlos, denn im Nordosten der USA sind die Wähler deutlich weniger konservativ als in Iowa, wo DeSantis mit seiner ultrakonservativen, teilweise noch rechts von Trump gelagerten Agenda punkten konnte. Der 45-Jährige DeSantis hatte sich während seiner Kandidatur strategisch als stramm rechter Macher positioniert.

New Hampshire wird damit zur Bühne für einen Zweikampf zwischen Trump und Haley. Die frühere UNO-Botschafterin hat zuletzt versucht, sich verstärkt von Trump abzugrenzen. Sie hofft, damit in dem Bundesstaat punkten zu können, um dann gestärkt in die weiteren Vorwahlen zu ziehen. Ob ihr das jedoch gelingt, ist fraglich.

Schlechte Chancen für Haley

In Umfragen lag Trump in New Hampshire zuletzt im Schnitt 14 Prozentpunkte vor Haley. In South Carolina, wo die Vorwahlen im Februar anstehen, ist Trumps Vorsprung noch größer - und das, obwohl Haley aus dem Bundesstaat im Süden stammt und dort einst Gouverneurin war.

Die Entscheidung über die Vergabe der Kandidatur der Republikaner könnte somit dieses Jahr faktisch früher fallen als üblich. Formell ziehen sich die Vorwahlen bis in den Sommer hinein. Gekürt wird der Kandidat oder die Kandidatin anschließend auf einem Parteitag, bevor es in den eigentlichen Präsidentschaftswahlkampf geht.

ribbon Zusammenfassung
  • Nur noch eine republikanische Kandidatin ist bei der US-Präsidentenwahl im Rennen gegen Donald Trump.
  • Zwei Tage vor der Vorwahl in New Hampshire hat sein schärfster Kontrahent, Floridas Gouverneur Ron DeSantis, aufgegeben und ist in Trumps Lager gewechselt.
  • Nun ist Nikki Haley die einzige Konkurrentin des Ex-Präsidenten.
  • Ihre Chancen stehen aber schlecht.