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Forderung nach Schutzzone bei Drag-Queen-Lesung

Die FPÖ, die rechtsextremen Identitären und christliche Fundamentalisten wollen gegen eine am Wochenende stattfindende Drag-Queen-Lesung für Kinder demonstrieren. Aktivistinnen, die Grünen und die SPÖ fordern daher eine Schutzzone um den Veranstaltungsort.

Am kommenden Sonntag findet in einem Szenelokal der Wiener LGBTIQ+-Community in Wien - der Türkis Rosa Lila Villa in der Linken Wienzeile - eine Drag-Queen-Lesung für Kinder statt. Dagegen machen die FPÖ, die rechtsextremen Identitären und christliche Fundamentalisten mobil, eine Demo soll direkt vor dem Veranstaltungsort stattfinden. Aktivistinnen und Aktivisten der Community, die Grünen und die SPÖ haben am Mittwoch polizeiliche Sicherheitsvorkehrungen eingefordert.

Lindner fordert Schutzzone um "Türkis Rosa Lila Villa"

"Es ist vollkommen inakzeptabel, dass Kinder und Familien am Weg zu einer Kinderbuchlesung durch rechte Demonstrationen eskortiert werden müssen", meinte SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner gegenüber der APA. Das einzige, was bei diesen Kinderbuchlesungen Kinder gefährde, "sind rechtsextreme Störaktionen und die politische Hetze der FPÖ". Lindner bekräftigte seine Forderung nach einer Schutzzone um die Türkis Rosa Lila Villa und forderte die Polizei auf, alle Demonstrationen in den angrenzenden Straßen zu untersagen.

Für eine großflächige Schutzzone direkt vor der Villa sprach sich auch Katharina Schöll von den Wiener Grünen Andersrum aus. "Bisher ist noch nicht klar, wie die Polizei gewährleisten will, dass Kinder und ihre Familien ungestört und sicher zu und von dieser Lesung kommen können. Es fehlen die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen seitens der Polizei und der Stadt", hielt Schöll in einer Aussendung fest.

Polizei: "Intensive Einsatzplanung" läuft

Die Landespolizeidirektion verwies auf APA-Anfrage, welche Vorkehrungen man getroffen habe, um die Sicherheit der Veranstaltung gewährleisten zu können, auf eine "intensive Einsatzplanung". Diese sei "noch nicht abgeschlossen", sodass man konkrete Maßnahmen derzeit nicht kommunizieren könne.

"Türkis Rosa Lila Villa" als rechtes Angriffsziel

Die Türkis Rosa Lila Villa - seit Jahrzehnten eine Institution der LGBTIQ+-Community in der Bundeshauptstadt - war erst vor kurzem Angriffsziel, als mutmaßliche Rechtsextreme in der Nacht auf den 29. März auf ein Baugerüst kletterten, ein Plakat mit einer gegen die Community gerichteten Parole befestigten und hunderte Flugblätter verteilten. Drei Tatverdächtige wurden vorübergehend festgenommen und wegen Verhetzung angezeigt. An diesen Vorfall erinnerten Lindner und die Wiener Grünen-Gemeinderätin Viktoria Spielmann mit Blickrichtung auf die Veranstaltung am Wochenende, gegen die im Internet hetzerische Aufrufe kursieren.

"Die Villa ist ein sicherer Raum für zwei der vulnerabelsten Gruppen in der Stadt, Geflüchtete und LGBTIQ+. Die Türkis Rosa Lila Villa anzugreifen, heißt, den Kern der Regenbogenhauptstadt Wien anzugreifen. Dem gilt es entschieden entgegenzutreten", hielt Spielmann fest. Lindner forderte "von der Politik und allen Akteur*innen ein entschiedenes Nein zu den roten Linien, die mit dieser LGBTIQ+-feindlichen Hetze überschritten werden".

ribbon Zusammenfassung
  • Die FPÖ, die rechtsextremen Identitären und christliche Fundamentalisten wollen gegen eine am Wochenende stattfindende Drag-Queen-Lesung für Kinder demonstrieren.
  • Aktivistinnen, die Grünen und die SPÖ fordern daher eine Schutzzone um den Veranstaltungsort.