Fischer: "Pamela weiß am besten, was für sie das Richtige ist"

Der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer lobt die nun zurückgetretene SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Sie habe es schwer gehabt, aber ihr Bestes gegeben.

Zusammen mit vier Alt-Kanzlern sprach der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer in der Mitgliederbefragung seine Unterstützung für Noch-SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner aus. Nach Bekanntgabe des Befragungsergebnisses ist nun klar, sie wird beim nächsten Parteitag nicht mehr für den Posten der SPÖ-Chefin antreten.

Bei PULS 4 Infochefin Corinna Milborn lobt Fischer, dass Rendi-Wagner eine "ordentliche, kluge und anständige Rede ohne Bitterkeit, ohne Revanchismus oder Bosheit" gehalten habe. Bitterkeit habe er darin keine gesehen: "Das Gegenteil war der Fall. Es war eine vornehme Rede zur Verabschiedung".

"Rendi-Wagner hat ihr Bestes gegeben"

Was von Rendi-Wagner bliebe, sei dass sie die erste Frau an der SPÖ-Spitze war. Das habe es bei der ÖVP bis heute nicht gegeben. Sie habe es schwer gehabt und sei durch den Ehrgeiz mancher andere oft in die Defensive gedrängt worden.

"Rendi-Wagner hat ihr Bestes gegeben, hat viele Entscheidungen positiv beeinflusst". Sie habe mit "beharrlichen Gegenwind" zu kämpfen gehabt, der die "Sicht auf die Gesamtbilanz getrübt hat". Den Zeitpunkt für den Rückzug findet Fischer richtig.

Trotzdem hätte sie gerne weiter unterstützt und ihr ein Weiterarbeiten ermöglicht, aber "es ist eine Situation eingetreten, die man nicht einfach weiterlaufen lassen konnte".

Dank an Rendi-Wagner

Das ehemalige Staatsoberhaupt betonte während des Interviews immer wieder seine Anerkennung für Rendi-Wagner: "Sie hat wirklich viel eingesteckt. Sie hat viel geopfert für die Sozialdemokratie, an Lebensqualität, an beeinträchtig ihrer Zeit für ihre Familie". Sie solle jetzt entscheiden, was ihr am meisten Freude macht und was sie für das Richtige sei. "Ich bin der Meinung, dass Pamela, wenn ich das so locker sagen darf, am besten weiß, was das Richtige ist und was für sie das Richtige ist". Zum Schluss bedankte er sich noch bei Rendi-Wagner.

Vorzeitige Koalitionsaussagen "unklug"

Wem er jetzt seine Stimme geben würde, will er nicht verraten: "Es wird entweder Babler oder Doskozil". Wer immer es werde, es sei die gemeinsame Aufgabe, denjenigen zu unterstützen, ihm Arbeit zu erleichtern und Rückenwind zu geben. "Das werde ich nicht dadurch verunmöglichen, dass ich vorher einen Namen nenne und unter Umständen einen Namen nenne, der die Unterstützung gar nicht braucht, weil es der andere geworden ist", so Fischer.

Beide Kandidaten schlossen bereits im Kampf um die Stimmen der Mitglieder eine Koalition mit ÖVP aus. Fischer hält das für unklug, "weil man das Wahlresultat noch nicht kennt und es keinen vernünftigen Grund gibt, was Koalitionsaussagen angeht, sich vorzeitig den Spielraum einzuengen."

Zu einer Zusammenarbeit mit der FPÖ, sagt Fischer: "Man soll sachlich, mit aller Klarheit und Festigkeit die Unterschiede herausarbeiten und sich nicht in die Position bringen, in der die Landeshauptfrau von Niederösterreich gewesen ist".

ribbon Zusammenfassung
  • Der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer verstreut beim Gespräch mit PULS 24 Infochefin Corinna Milborn für die Noch-SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner.
  • Sie habe es schwer gehabt, aber ihr Bestes gegeben.
  • Wem er jetzt seine Stimme geben würde, will er nicht verraten. Wer immer es werde, es sei die gemeinsame Aufgabe, denjenigen zu unterstützen, ihn Arbeit zu erleichtern und Rückenwind zu geben.