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Pröll empfiehlt Kurz "klaren Rückzug"

In einem Interview warnt Erwin Pröll seinen einstigen politischen Ziehsohn, Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz, vor zu viel Ehrgeiz. Er solle sich lieber klar aus der Politik zurückzuziehen.

Geht es nach dem ehemaligen ÖVP-Landeshauptmann von Niederösterreich, Erwin Pröll, dann sollte sich Sebastian Kurz nicht mehr in die heimische Politik einmischen. "Wenn man sich vornimmt, sich aus der Politik zurückzuziehen, dann muss man wissen: 'Halb schwanger gibt es da nicht'. Es gibt nur hopp oder dropp", erklärt der ehemalige niederösterreichische Landeshauptmann in einem Interview mit der "Kronen Zeitung".

Ehrgeiz nur mit "Maß und Ziel"

Laut Pröll sei es wichtig zu wissen, "warum und wofür man eine bestimmte Funktion hat". Ehrgeiz sei daher nur in bestimmtem Maße nützlich. Im Fall von Sebastian Kurz rät das ÖVP-Urgestein dem Ex-Kanzler auf sein Handeln zu achten.

"Wenn jemand so wie Sebastian Kurz agiert, dann muss er aufpassen, dass jemand nicht auf die Idee kommt, er hätte das Amt um seiner selbst willen und nicht der Republik willen ausgeübt", so Pröll. 

Sebastian Kurz hat sich zuletzt durch öffentliche Auftritte und Interviews, etwa zum Thema Migration, immer wieder ins mediale Rampenlicht gedrängt. Auch lädt er immer wieder Journalisten zu "Hintergrundgesprächen". Stets betonte er dabei offensiv, er habe keinerlei Ambitionen, in die Politik zurückzukehren.

Khol: Prölls Bemerkungen überflüssig

Kurz selbst kommentierte die Aussagen Prölls vorerst nicht, schickte aber einen anderen Parteigranden ins Match: "Ich möchte Pröll beim Wort nehmen", konterte der einstige Nationalratspräsident Andreas Khol im Gespräch mit der APA. Prölls Bemerkungen seien überflüssig. "Halb schwanger gibt es nicht - das gilt auch für ihn selbst wie für mich." Auch einen weiteren Rat solle der Altlandeshauptmann selbst beherzigen: "Ratschläge sind Schläge."

Hörl attackiert Pröll

Auch Franz Hörl, ÖVP-Nationalratsabgeordnete und Tiroler Wirtschaftsbundchef , attackierte Pröll scharf.  "Es braucht von Pröll weder Kritik an Mikl Leitner noch an Kurz", sagte Hörl zur APA. Anscheinend habe es sich nach Radlbrunn (Prölls Wohnort, Anm.) "nicht durchgesprochen, dass Sebastian Kurz vor eineinhalb Jahren die Politik verlassen hat". "Im Gegensatz zu Pröll, der ein Büro auf Steuerzahlerkosten hat und hauptberuflicher Möchtegern-Schatten-Landeshauptmann ist, ist Kurz erfolgreich unternehmerisch tätig und schafft Arbeitsplätze", griff Hörl den Parteifreund und ehemaligen Landeshauptmann frontal an.

ribbon Zusammenfassung
  • In einem "Krone"-Interview mahnt der ehemalige Landeshauptmann Niederösterreichs Erwin Pröll Ex-Kanzler Sebastian Kurz zur Vorsicht.
  • Er rät Kurz sich klar aus der Politik zurückzuziehen.