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Dutzende Palästinenser bei Luftangriffen getötet

Im Gazastreifen sind bei israelischen Luftangriffen palästinensischen Medienberichten zufolge Dutzende Menschen getötet worden. Mindestens 14 Menschen seien ums Leben gekommen, als zwei Häuser in der Alt-Gaza-Straße im nördlichen Jabalia getroffen wurden, meldete die Nachrichtenagentur WAFA am Samstag. Dutzende weitere Menschen seien bei einem Luftangriff auf ein weiteres Haus in der Stadt getötet worden. Viele Zivilisten seien unter den Trümmern der Gebäude eingeschlossen.

Die ägyptische Luftabwehr hat unterdessen laut einem Medienbericht ein Flugobjekt vor der Küste des Roten Meeres abgefangen. Es sei in der Nähe des Ferienortes Dahab entdeckt und abgeschossen worden, berichtet der ägyptische Fernsehsender Al-Qahera. Woher das Flugobjekt kam und weitere Details sind zunächst nicht bekannt.

Ein britisches Kriegsschiff hat nach Angaben von Verteidigungsminister Grant Shapps ebenso im Roten Meer konkret eine mutmaßliche Angriffsdrohne abgeschossen. Das Fluggerät habe die Handelsschifffahrt im Visier gehabt, schrieb Shapps am Samstag im Kurznachrichtendienst X. Der Zerstörer "HMS Diamond" habe eine Rakete vom Typ Sea Viper abgefeuert und das Ziel zerstört. Großbritannien werde weiterhin die Attacken abwehren und den freien Welthandel schützen. Weitere Angaben etwa zur Herkunft der Drohne machte Shapps zunächst nicht.

Die britische Marine hat in der Region außer der "HMS Diamond" noch die Fregatte "HMS Lancaster" sowie drei Minenjäger und ein Hilfsschiff im Einsatz. Sie sollen die zivile Schifffahrt schützen und eine Eskalation des Gazakriegs verhindern.

Die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen im Jemen, die sich im neuen Nahost-Krieg solidarisch mit der militanten Palästinenser-Organisation Hamas erklärt haben, haben in dieser Woche Frachtschiffe im Roten Meer angegriffen und zudem in jüngster Vergangenheit Raketen Richtung Israel abgefeuert. Mit seiner Südspitze grenzt Israel ans Rote Meer, die Stadt Eilat liegt direkt an der Küste und ist der einzige Zugang Israels zu der wichtigen Schifffahrtsstraße. Die Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd entschieden deshalb, vorerst keine weiteren Schiffe durch den Suezkanal fahren zu lassen.

Der Iran gilt als Erzfeind Israels. Er unterstützt auch die Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz, mit der es über die Grenze zu Israel derzeit immer wieder zu Gefechten kommt - so auch am Samstag: Israels Luftabwehr habe am Samstag in der Früh ein feindliches Flugobjekt aus dem Libanon abgefangen, teilte das Militär mit. Ein weiteres Fluggerät sei in einem Gebiet im Norden des Landes niedergegangen. Als Reaktion seien Ziele im Libanon angegriffen worden.

Zuvor heulten in mehreren israelischen Orten die Warnsirenen. Israelischen Medienberichten zufolge soll es sich bei den Flugobjekten um zwei mit Sprengstoff beladene Drohnen gehandelt haben. Von wem die Drohnen stammten, war zunächst unklar. Die schiitische Hisbollah gab lediglich an, israelische Soldaten am Morgen angegriffen zu haben. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Gazastreifen sind bei israelischen Luftangriffen palästinensischen Medienberichten zufolge Dutzende Menschen getötet worden.
  • Mindestens 14 Menschen seien ums Leben gekommen, als zwei Häuser in der Alt-Gaza-Straße im nördlichen Jabalia getroffen wurden, meldete die Nachrichtenagentur WAFA am Samstag.
  • Der Iran gilt als Erzfeind Israels.
  • Die schiitische Hisbollah gab lediglich an, israelische Soldaten am Morgen angegriffen zu haben.