"Sie sind eine Schande": Diskussion um Holocaust-Gedenktag eskaliert

Anlässlich des Internationalen Gedenktages an die Opfer des Holocaust hatte der erste Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) am Montag eine Diskussion mit einer Zeitzeugin veranstaltet - begleitet von Boykottaufrufen. Bei "Beide Seiten Live" verteidigte die Ex-FPÖ-Politikerin und Ex-ÖVP-Abgeordnete Ursula Stenzel Rosenkranz und die FPÖ.

Sie sehe in der Kritik an der FPÖ eine "politische Instrumentalisierung". 

"Sie sind eine Schande"

Stenzel schwenkte dann auf Donald Trump und Tech-Milliardär Elon Musk um. Letzterer war beim AfD-Wahlauftakt am Wochenende live zugeschaltet und sagte, dass es in Deutschland "zu viel Fokus auf vergangene Schuld" gebe. Kinder sollten nicht schuldig für die Sünden ihrer Urgroßeltern sein, so Musk. Musk erntete dafür internationale Kritik - auch aus Israel. Yad Vashem, die Holocaust-Gedenkstätte, beispielsweise rügte den US-Milliardär.

"Entgegen dem Rat Elon Musks sollte die Erinnerung und Anerkennung der dunklen Vergangenheit des Landes und seiner Menschen zentral bei der Gestaltung der deutschen Gesellschaft sein", schrieb Dani Dajan, der Leiter der Gedenkstätte in Israel, auf X. Dies nicht zu tun, sei eine Beleidigung der Opfer des Nationalsozialismus und eine Gefahr für die demokratische Zukunft Deutschlands.

Stenzel hingegen schätze nicht alles an Trump oder Musk, gebe ihm aber dabei recht. Die "vierte oder fünfte Generation danach" solle nicht "in Geiselhaft" genommen werden für Verbrechen, "die ihre Urgroßeltern begangen haben". 

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Ihrem Gegenüber, dem Grünen-Abgeordneten Michel Reimon, wurde anders. "Das sagen Sie am Holocaust-Gedenktag? Das sagen sie am Tag der Befreiung von Auschwitz?", sagte er sichtlich wütend. "Sie sind eine Schande, Frau Stenzel", platzt es dann aus ihm heraus. 

"Ich glaube, man muss einmal darüber nachdenken. Wie viele Generationen wollen sie noch belasten?", wird auch Stenzel lauter. Reimon wirkt perplex und wiederholt abermals: "Sie sind eine Schande".