Drei Finger abgehackt: Rechtsextremer inszeniert wohl Angriff
Mitte August hatte ein Vorfall im deutschen Nordrhein-Westfalen Aufsehen erregt: Einem 29-jährigen Rechtsextremisten sollen beim Spazierengehen drei Finger abgehackt worden sein. Schnell wurde vermutet, dass es sich bei den vermummten Angreifern um eine linksextreme Gruppierung gehandelt haben muss. Ermittlungen zeigen nun jedoch, dass der Mann den Angriff wohl selbst inszeniert hat, berichten deutsche Medien.
Kein Opfer linker Gewalt
Laut der Staatsanwaltschaft Chemnitz habe sich der Verdacht für eine politisch motivierte Straftat nicht bestätigt. Stattdessen werde mittlerweile gegen den 29-Jährigen wegen Vortäuschung einer Straftat ermittelt. Der Fall ist zwar aktuell noch nicht restlos geklärt, heißt es von der Staatsanwaltschaft, klar sei aber, dass der Mann nicht Opfer linker Gewalt wurde.
Ermittelt wird ebenfalls gegen einen weiteren Mann wegen schwerer Körperverletzung. Laut der Oberstaatsanwältin sollen sich die beiden Männer gekannt haben. Der Verdacht steht im Raum, dass dieser den 29-Jährigen mit dessen Einverständnis schwer verletzt hatte, mit dem Ziel, die Tat politischen Gegnern in die Schuhe zu schieben.
Finger beim Altglas gefunden
Die Zeitung "Bild" berichtete am Donnerstag, dass mittlerweile drei Finger in einem Braun- und Grünglascontainer gefunden wurden. Diese werden nun von der Gerichtsmedizin untersucht.
Bereits seit mehreren Jahren ist der 29-jährige Deutsche Teil der rechtsextremen Szene. Er ist mehrfach vorbestraft, berichtet der "Spiegel" – unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Brandstiftung, Urkundenfälschung und der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole.
Zusammenfassung
- Drei Finger sollen einem deutschen Neonazi von Linksextremisten abgehackt worden sein. Ermittlungen zeigen nun, dass der Mann die Tat wohl selbst inszeniert hat.