Ukraine
US-Vorschlag für Feuerpause: Kreml ziert sich
Russland warte darauf, offiziell von Washington "über die stattgefundenen Verhandlungen und die erzielten Vereinbarungen" informiert zu werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. US-Außenminister Marco Rubio hatte zuvor erklärt, die USA hätten Kontakt zu Moskau aufgenommen.
"Wenn die Antwort 'Ja' lautet, wissen wir, dass wir echte Fortschritte gemacht haben und eine echte Chance auf Frieden besteht", sagte Rubio. Sollten die Russen das Angebot für eine Waffenruhe jedoch ablehnen, "wäre das höchst bedauerlich und würde ihre Absichten deutlich machen".
Er fordere Russland mit Nachdruck zu einer Einstellung aller Kämpfe auf, der Konflikt könne militärisch nicht gelöst werden.
Die Ukraine benötige ausreichende Sicherheitsgarantien. Er würde allerdings das geplante Rohstoffabkommen nicht als derartige Garantie sehen.
Zu Europa sagte Rubio, die EU-Sanktionen würden bei Verhandlungen auf den Tisch kommen. In diesem Zusammenhang müssten die Europäer an den Gesprächen beteiligt werden.
US-Waffenhilfe für Kiew läuft wieder
Unterdessen wurde die US-Waffenhilfe für Kiew wieder aufgenommen. "Ich bestätige, dass die Waffenlieferungen über (das Logistikzentrum) Jasionka wieder ihr vorheriges Niveau erreicht haben", sagte der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski am Mittwoch bei einem Besuch seines ukrainischen Amtskollegen Andrij Sybiha in Warschau.
Sybiha sagte, die Entscheidung Washingtons sei für die Verteidigung der Ukraine "sehr wichtig, gerade jetzt".
Auch der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz betonte, es sei "eine sehr gute Entscheidung", dass die US-Hilfen wieder aufgenommen worden seien. Es lägen Informationen vor, wonach "die ersten Transporte von Material, die letzte Woche ausgesetzt worden waren (...)", nun in die Ukraine geliefert werden könnten.
Nach dem beispiellosen Eklat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus hatten die USA in der vergangenen Woche ihre Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt.
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Zusammenfassung
- Nachdem die Ukraine dem US-Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe zugestimmt hat, fällt die Reaktion aus Moskau verhalten aus.
- Russland warte darauf, offiziell von Washington "über die stattgefundenen Verhandlungen und die erzielten Vereinbarungen" informiert zu werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch.
- US-Außenminister Marco Rubio hatte zuvor erklärt, die USA hätten Kontakt zu Moskau aufgenommen.