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Trump plädiert auf "nicht schuldig" - nur Hunderte statt Zehntausende dort

Ex-Präsident Donald Trump ist vor Gericht in Miami erschienen. Er plädierte wie erwartet auf "nicht schuldig", während draußen Hunderte seiner Anhänger protestieren - erwartet wurden Zehntausende.

Nach der historischen Anklage gegen Donald Trump in der Affäre um den Umgang mit geheimen Regierungsdokumenten steht der frühere US-Präsident in Miami in diesen Minuten vor Gericht. Sein Anwalt Todd Blanche reagierte wie erwartet: "Mit großer Sicherheit plädieren wir auf 'nicht schuldig'." 

Nachdem das nun fix ist, wird, sofern nicht etwas Unvorhergesehenes eintritt, die Regierung damit beginnen, ihre Beweise offenzulegen. Es werden Voranträge gestellt und begründet. All das wird wahrscheinlich Monate dauern.

Kein Mugshot, keine Handschellen

Ein Mugshot, also ein Polizeifoto, wurde, wie sonst üblich, nicht aufgenommen. Es bestehe wohl keine Fluchtgefahr, mutmaßt die "New York Times", weil Trump ja wieder um das Präsidentenamt kandidiert. Er wurde auch nicht in Handschellen vorgeführt. Das wäre zwar rechtlich möglich gewesen, man sah aber davon ab. 

Trump: "Lächerlich"

Trump droht eine lange Haftstrafe, CNN spricht von bis zu 400 Jahren, sollte er schuldig gesprochen werden. Schon davor holte der Politiker rhetorisch mit der großen Keule aus. Die Vorwürfe seien "lächerlich", die Justiz und Präsident Biden ein "krankes Nest von Leuten, mit denen man aufräumen muss", der Prozess gegen ihn eine "Hexenjagd". 

Wenige Unterstützer vor Ort, keine Ausschreitungen

Es wurde erwartet, dass Trumps Aufforderung zu demonstrieren bis zu 50.000 Trump-Unterstützer folgen. Auch die rechtsradikale Miliz Proud Boys hatte sich angekündigt. Dementsprechend hoch waren auch die Sicherheitsvorkehrungen. Gekommen sind weit weniger. Laut Medienberichten jubelten Trump, als er mit seiner Limousine vorfuhr, nur wenige Hundert Unterstützer zu. Auch Gegendemonstranten waren vor Ort. Zunächst kam es nicht zu Zwischenfällen. Miamis Polizeichef Manny Morales hatte vorab versichert, die Sicherheitskräfte seien gut aufgestellt und könnten gewährleisten, dass die Lage nicht eskaliere.

Aussagen mehrere Republikaner schürten die Angst vor Gewalt. "Auge um Auge" hieß es etwa. Mehr dazu hier: 

37 Anklagepunkte gibt es gegen Trump. Vorgeworfen werden ihm

  • das illegale Aufbewahren von Geheimdokumenten,
  • dass er Geheimnisse an Unbefugte verraten hat und
  • eine Verschwörung zur Justizbehinderung.

Ermittler fanden Kisten voller geheimer Unterlagen in Trumps Anwesen Mar-a-Lago. Versteckt waren die Dokumente sogar in einer Dusche. Als geheim eingestuft wurden die Unterlagen, weil darin Informationen zu US-Atomwaffen, zu Militärplänen und zu militärischen Fähigkeiten der USA und zu Aktivitäten anderer Länder sowie zur Atomfähigkeit eines anderen Landes stehen. 

Trump war im April bereits in New York angeklagt. Dabei ging es um Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar. Auch das war ein Novum: Es war die erste Anklage gegen einen Ex-Präsidenten überhaupt. Mit der Dokumenten-Affäre folgt nun innerhalb weniger Wochen die erste Anklage gegen einen ehemaligen Präsidenten vor einem Bundesgericht. Es wird auch noch in anderen Fällen gegen Trump ermittelt. Bisher wiegen die Vorwürfe im Zusammenhang mit den geheimen Regierungsunterlagen juristisch am schwersten.

ribbon Zusammenfassung
  • Ex-Präsident Donald Trump ist vor Gericht in Miami erschienen.
  • Er plädierte wie erwartet auf "nicht schuldig", während draußen Hunderte seiner Anhänger protestieren - erwartet wurden Zehntausende.
  • Ein Mugshot, also ein Polizeifoto, wurde, wie sonst üblich, nicht aufgenommen.
  • Trump droht eine lange Haftstrafe, CNN spricht von bis zu 400 Jahren, sollte er schuldig gesprochen werden.
  • Es wird erwartet, dass die Regierung nach und nach ihre Beweise offenlegt. Es werden Voranträge gestellt und begründet. All das wird wahrscheinlich Monate dauern.