Bericht zeigt Mängel bei US-Krisenmanagement in Afghanistan
Als Gründe werden etwa Lücken bei der Besetzung von Führungsposten vor Ort oder personelle Engpässe wegen der Corona-Pandemie genannt. Insgesamt sei auf höchster Ebene nicht ausreichend über Worst-Case-Szenarien nachgedacht worden. Auch sei nicht bedacht worden, wie schnell diese eintreten könnten.
Mit Blick auf künftige Krisen müsse auch sichergestellt werden, dass ein möglichst breites Spektrum an Meinungen gehört werde, heißt es in den Handlungsempfehlungen des Berichts. Auch diejenigen Stimmen müssten Gehör finden, die politische Entscheidungen infrage stellten.
Ausländische Truppen waren 2001 unter US-Führung in Afghanistan einmarschiert - als Antwort auf die Terroranschläge von Al-Kaida-Terroristen vom 11. September 2001. Der internationale Einsatz führte damals zum Sturz der Taliban-Regierung, die Al-Kaida-Terroristen Unterschlupf gewährt hatte. Der Militäreinsatz verschlang Unsummen, Zehntausende Zivilisten und afghanische Sicherheitskräfte kamen ums Leben, ebenso wie mehrere Tausend internationale Soldaten, darunter 2.461 US-Amerikaner.
Ende August 2021 hatten die letzten US-Truppen Afghanistan schließlich verlassen. Damit endete der internationale Militäreinsatz in dem Land nach fast 20 Jahren - nachdem die Taliban kurz zuvor wieder die Macht in Kabul übernommen hatten. Der von den Amerikanern angestoßene Truppenabzug gestaltete sich chaotisch und stieß international auf Kritik und Unverständnis.
Zusammenfassung
- Die US-Regierung hat bei ihrem Krisenmanagement vor und während des Abzugs aus Afghanistan Fehler gemacht.
- Mit Blick auf künftige Krisen müsse auch sichergestellt werden, dass ein möglichst breites Spektrum an Meinungen gehört werde, heißt es in den Handlungsempfehlungen des Berichts.
- Auch diejenigen Stimmen müssten Gehör finden, die politische Entscheidungen infrage stellten.