APA/EVA MANHART

Bericht: Dornauer stellt SPÖ Vertrauensfrage

Die Karriere des Tiroler SPÖ-Chefs Georg Dornauer steht seit Montag auf wackeligen Beinen. Laut "Tiroler Tageszeitung" muss er sich parteiintern der Vertrauensfrage stellen.

Georg Dornauer soll nun Papiere vorgelegt haben, die beweisen sollen, dass er den Hirsch, vor dem er mit René Benko und einem befreundeten Hotelier posierte, nicht selbst geschossen habe. Der Hotelier will es gewesen sein, so die "Tiroler Tageszeitung".

Der eigenen Partei dürfte es aber nicht nur um einen möglichen Verstoß gegen das Waffenverbot gehen. Es geht um das Bild, das der Landesparteichef bei dem Treffen mit dem Milliarden-Pleitier Benko abgegeben habe. Das könnte ihm nun die Karriere kosten.

Vertrauensfrage

Seit Montag gab es mehrere Krisensitzungen der Tiroler SPÖ. Wie die "Tiroler Tageszeitung" nun berichtet, muss Dornauer der Partei die Vertrauensfrage stellen. Ob dazu noch dieser Tage ein Landesparteivorstand einberufen wird oder die Abstimmung am Montag im Landesparteirat erfolgen soll, steht demnach noch nicht fest.

Dornauer ist SPÖ-intern schon lange umstritten. Er gilt als einer der lautesten Kritiker von Bundesparteichef Andreas Babler, legte sich davor schon mit Pamela Rendi-Wagner an und fiel durch Sexismus-Vorwürfe und Treffen mit Karl-Heinz Grasser oder Walter Meischberger, Angeklagte im BUWOG-Prozess, auf. Schließlich ließ er 2019 sein Jagdgewehr im offenen Porsche Cayenne am Flughafen liegen und flog auf Landeskosten zur Fußball-EM. Seine Lebensgefährtin ist die italienische Rechtsaußenpolitikerin Alessia Ambrosi von der dortigen Regierungspartei Fratelli d'Italia.

"Das Maß ist voll"

"Das Maß ist voll", sagte Innsbrucks Vize-Bürgermeisterin Elisabeth Mayr am Montag. Stadtparteiobmann Benjamin Plach ist nicht mehr bereit, "solche Ausritte weiter zu ertragen".

Am Dienstagvormittag hat sich Dornauer den Landtagsabgeordneten erklärt. Dort hieß es, so die "Tiroler Tageszeitung", man wolle keine Regierungskrise heraufbeschwören.

Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP), zu dem Dornauer schon am Montag zitiert wurde, verlangt von den Roten aber eine einheitliche Erklärung zu der Causa. Wohl auch, um einem Misstrauensantrag der Opposition im Landtag am Mittwoch und Donnerstag entgegenzutreten. Der SPÖ-Landtagsklub könnte Dornauer bis dahin Rückendeckung geben.

Die ÖVP verlangt, sollte Dornauer abgelöst werden, dass jemand nachfolgt, der die Regierung mitverhandelt hat.

Dornauer unter Kritik: Trotz Waffenverbots auf Jagd

ribbon Zusammenfassung
  • Die Karriere des Tiroler SPÖ-Chefs Georg Dornauer steht seit Montag auf wackeligen Beinen.
  • Laut "Tiroler Tageszeitung" muss er sich parteiintern der Vertrauensfrage stellen.
  • Ob dazu noch dieser Tage ein Landesparteivorstand einberufen wird oder die Abstimmung am Montag im Landesparteirat erfolgen soll, steht demnach noch nicht fest. 
  • Die ÖVP verlangt, sollte Dornauer abgelöst werden, dass jemand nachfolgt, der die Regierung mitverhandelt hat.