Armenien und Aserbaidschan starten Friedensverhandlungen
Die Europäische Union vermittelte die Annäherung in dem Konflikt, der sich um die Kaukasus-Region Bergkarabach dreht. "Ich bin zuversichtlich, dass wir heute Nacht wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht haben", erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel. Aus Aserbaidschan lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Bilaterale Kommission
Nach armenischen Angaben ist man übereingekommen, bis Ende des Monats eine bilaterale Kommission einzurichten, die sich mit den Grenzverlauf zwischen beiden Staaten befassen soll. Erst vergangenen Monat hatte Armenien dem Nachbarstaat vorgeworfen, das Feuer auf Einwohner der von beiden Staaten beanspruchten Kaukasus-Region Bergkarabach eröffnet und drei Menschen getötet zu haben. Aserbaidschan erklärte dazu, Sicherheitskräfte seien gegen illegale, bewaffnete Truppen vorgegangen.
44-Tage-Krieg
Im Sommer 2020 war es zu einem 44 Tage andauernden Krieg zwischen beiden Ländern gekommen, der mit einer von Russland vermittelten Waffenruhe endete. Russland entsandte zudem 2000 Soldaten zur Friedensicherung nach Bergkarabach. Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken kämpfen seit langem um die Kaukasusregion. Völkerrechtlich gehört das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Gebiet zu Aserbaidschan, von dem es sich aber 1991 losgesagt hatte. Aserbaidschan hatte in dem Krieg, in dem mindestens 6500 Menschen starben, Territorium zurückgewonnen, das es in einem früheren Konflikt verloren hatte. Das Land wird von der Türkei unterstützt.
Zusammenfassung
- Mehr als eineinhalb Jahre nach dem Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan steuern beide Länder auf einen Friedensschluss zu.
- Das Land wird von der Türkei unterstützt.