Rohrer: Antiteuerungsprämien der Regierung sind "Stimmenkauf"

Bei WildUmstritten sparen die Gäste nicht mit Kritik an der Bundesregierung, vor allem wenn es um das Thema Inflation geht. Die Antiteuerungszahlungen der Regierung sind für Journalistin Anneliese Rohrer nichts anderes als "Stimmenkauf".

Die Inflation hat sich gemäß einer Schnellschätzung der Statistik Austria im Juli auf 7,0 Prozent verringert. In der Eurozone belegt Österreich damit den vierschlechtesten Platz. Was läuft schief, fragt PULS 24 Anchor Thomas Mohr bei "WildUmstritten".

Inflation sinke nur, wenn Steuern sinken

Ein Aspekt falle hier besonders auf, meint Kabarettist Florian Scheuba: Österreichs Gas- und Energieabhängigkeit von Russland. Verglichen mit anderen Ländern sei diese "besonders hoch" – und dieser "spezifisch österreichische" Aspekt sei sicherlich "ein Motor" für die Inflation, meint Scheuba.

Als massiven Inflationstreiber schätzt Politikberater Christoph Pöchinger das "Helikoptergeld" ein, das "die Bundesregierung rumgeschickt hat". Diese "Geldgeschenke mit der Gießkanne" seien "völlig ungeleitet, völlig ungelenkt" gewesen.

Man müsse außerdem endlich über eine Steuersenkung im Bereich Lohn und Arbeit nachdenken, appelliert der Politikberater. Von der ÖVP, "der großen Wirtschaftspartei", habe er noch kein Wort dazu gehört. Der Staat werde lernen müssen, mit weniger Geld "klarzukommen, wenn er weniger Geld hat", betont Pöchinger. Die Inflation würde nur sinken, wenn die Steuern gesenkt würden, betont er.

"Helikoptergeld" als "Stimmenkauf"

Die ÖVP würde nichts argumentieren wollen, "was über die nächst Wahl hinausgeht", meint auch Journalistin Anneliese Rohrer. Das von Pöchinger genannte "Helikoptergeld" sei laut ihr nichts anderes als "Stimmenkauf". Der Irrglaube, den bereits Jörg Haider gehabt habe, sei: "Wenn ich den Leuten Geld in die Hand drücke, werden sie mich wählen", meint Rohrer. Die Bundesregierung müsse außerdem transparenter werden, die Menschen würden nicht verstehen, warum die Inflation so hoch sei.

Pöchinger möchte von Staat "in Ruhe gelassen werden"

Scheuba und Roher kritisieren außerdem, dass es in Österreich kein Preismonitoring, beispielsweise in Supermärken, gibt. Laut Rohrer verhindere die Arbeiterkammer das, da sie von der Mehrwertsteuer "indirekt profitieren".

Pöchinger appelliert dahingehend auf die Eigenverantwortung der Bürger:innen. Er selbst möchte "von diesem Staat möglichst weitgehend in Ruhe gelassen werden". Er möchte "weniger Steuern zahlen" und "nicht belästigt werden".

Der einzige notwendige Eingriffsbereich, um Preise zu stabilisieren, seien laut ihm die Mieten. Ansonsten sollte man die Schwarmintelligenz auszunützen und die Menschen wieder selbst wirtschaften lassen. Pöchinger meint: Das ist die einzige Möglichkeit damit sich Österreich und Europa wieder erholen.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei WildUmstritten sparen die Gäste nicht an Kritik an der Bundesregierung, vor allem wenn es um das Thema Inflation geht.
  • Die Antiteuerungsprämien der Regierung sind für Journalistin Anneliese Rohrer nichts anderes als "Stimmenkauf".