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Zehn Jahre "Game of Thrones"

Bildgewaltige Schlachten, hemmungslose Gewalt und viel nackte Haut: Das blutrünstige Fantasy-Epos "Game of Thrones" wird in den 2010er-Jahren zum weltweiten Kult. Vor zehn Jahren, am 17. April 2011, strahlte der US-Sender HBO die erste Episode "Der Winter naht" aus. Die preisgekrönte Serie basiert auf den Büchern "Das Lied von Eis und Feuer" von George R. R. Martin und spielt auf dem fiktiven Kontinent Westeros.

"Es war eine der ersten Serien, die so eine perfekte, komplizierte und verschlungene Parallelwelt erschaffen hat. Jeder Zuschauer konnte sich darin verlieren", sagt Tom Wlaschiha (47) über den Erfolg der Reihe. Der in Sachsen geborene Schauspieler tauchte erstmals in der zweiten Staffel als mysteriöser Auftragsmörder Jaqen H'ghar auf.

Auch die deutsche Schauspielerin Sibel Kekilli erreichte durch "Game of Thrones" ein weltweites Publikum. Ihre Figur, die Prostituierte Shae, überlebte vier Staffeln. Am Ende wird sie von ihrem Ex-Liebhaber Tyrion Lannister (Peter Dinklage) mit einer Kette erdrosselt. "Ich habe nie darüber nachgedacht, wie viele Staffeln ich dabei sein werde. Als ich dann vom Tod der Figur gelesen habe, war ich schon traurig, aus der "Game of Thrones"-Familie auszuscheiden" sagt Kekilli. Das Mordwerkzeug habe sie damals geschenkt bekommen.

Der zum Teil grausige Tod beliebter Charaktere gehörte bereits seit der ersten Staffel zum Markenzeichen der Saga. Eine Auswertung der "Washington Post" ergab, dass im Laufe der Geschichte satte 6.887 Charaktere ihr Leben verlieren.

Auch starke Frauenrollen und die epische Musik wurden immer wieder gelobt. Am Ende gewann die Reihe eine Rekordzahl von 59 Emmys. Allein in Amerika schauten zwischenzeitlich rund 43 Millionen Menschen pro Folge zu. Städte wie Belfast, Sevilla oder Dubrovnik, in denen viele Szenen gedreht wurden, verzeichneten einen Ansturm.

"Der Hype rund um die Serie hatte viele positive Auswirkungen auf den kroatischen Tourismus durch erhöhte Einnahmen und die Entwicklung neuer Tourismusprodukte und -angebote", erklärt der Direktor der kroatischen Zentrale für Tourismus, Romeo Draghicchio. Das Urlaubsland an der Adria zählte demzufolge vor zehn Jahren etwa 11,5 Millionen Touristenankünfte jährlich. Am Ende der Serie 2019 waren es fast 20 Millionen.

Es gab jedoch auch Kritik an der Serie. Fans bemängelten vor allem in der verkürzten Finalstaffel unglaubwürdige Entwicklungen. Andere kritisierten sehr detailliert dargestellte Gewalt an Frauen.

Am 19. Mai 2019 wurde die 73. und letzte "GoT"-Folge ausgestrahlt. "Jede gute Sache muss auch mal zu Ende gehen", sagt Wlaschiha ("Das Boot") zwei Jahre später. "Man hätte sie sicher endlos weitererzählen können. Aber es ist besser aufzuhören, wenn man erfolgreich ist."

Ganz vorbei ist die Ära allerdings nicht: Schöpfer Martin arbeitet seit Jahren am sechsten Band seiner Reihe, der eventuell zum Weihnachtsgeschäft fertig wird. Außerdem kündigte er kürzlich ein Theaterstück an. Und HBO entwickelt mehrere Ableger der Serie. Der erste, "House Of The Dragon", soll im kommenden Jahr anlaufen.

ribbon Zusammenfassung
  • Bildgewaltige Schlachten, hemmungslose Gewalt und viel nackte Haut: Das blutrünstige Fantasy-Epos "Game of Thrones" wird in den 2010er-Jahren zum weltweiten Kult.
  • Vor zehn Jahren, am 17. April 2011, strahlte der US-Sender HBO die erste Episode "Der Winter naht" aus.
  • Der in Sachsen geborene Schauspieler tauchte erstmals in der zweiten Staffel als mysteriöser Auftragsmörder Jaqen H'ghar auf.
  • Am Ende der Serie 2019 waren es fast 20 Millionen.