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Vienna Design Week heuer mit Gast aus Frankfurt

Heute, 10:48 · Lesedauer 3 min

Die Vienna Design Week wartet in ihrer heurigen Ausgabe vom 26. September bis 5. Oktober mit Neuerungen auf. So wird künftig kein Gastland vertreten sein, sondern ein Gast. "Die Überarbeitung des Formates gibt uns mehr Flexibilität", betonte Direktor Gabriel Roland vor Medien am Donnerstag. Bei der Premiere wird die World Design Capital Frankfurt Rhein Main 2026 einen Ein- bzw. Ausblick auf dieses Festival geben und in das Programm der Wiener Designwoche eingeflochten.

Künftig können etwa auch grenzüberschreitende Regionen, Bezirke und Städte als Gast einen detailreichen Einblick in ihr gestalterisches Schaffen geben. "Es wird höchstwahrscheinlich einen Passionsweg mit einem unserer Designer geben, dazu Ausstellungen in der Festivalzentrale und den einen oder anderen Überraschungsbeitrag", kündigte Barbara Lersch, Programmleiterin der World Design Capital Frankfurt Rhein Main an. In Frankfurt selbst finden 2026 in diesem Rahmen rund 2.000 Veranstaltungen mit 400 Akteuren statt.

"Warum kommen wir nach Wien?", fragte Lersch und gab auch gleich die Antworten: Es sei die "relevanteste deutschsprachige Designwoche" und habe sich "schon immer mit gesellschaftlichen Thematiken auseinandergesetzt", da passe man gut zusammen.

Traditionell findet die Vienna Design Week in einem Fokusbezirk statt, wo auch jeweils die Festivalzentrale liegt. Dazu wollte man heute noch keine Angaben machen. Auch nicht, wohin heuer die Passionswege führen, auf denen kuratierte Tandems aus Handwerk und Design Ideen vorstellen. "Wir sind aber an einigen interessanten Locations dran", versicherte Roland. Anders wird das Erscheinungsbild der Veranstaltung sein: Die Agentur Fredmansky hat ein neues grafisches Konzept entwickelt, das auf dem Entstehungsprozess von Design beruht.

Mit dem Format Platform (sic) sind alle - von Designstudios über Museen bis zu Hochschulen etc. - eingeladen, an der Design Week teilzunehmen. Oft habe es Interessierten allerdings an Locations gefehlt, sagte Roland, der daher den "Mixer" präsentierte: "Bewerben können sich nun Projekte ohne Locations und Locations ohne Projekte." Diese könnten dann im Mixer, eigentlich eine Fachjury, zusammenfinden. "Wir warten gespannt auf Bewerbungen von beispielsweise Friseursalons und Kebabständen."

Pigmente aus Lebensmittelabfällen

Nach dem Start im vergangenen Jahr, in dem Teile der Zentrale aus Abfällen errichtet wurden, setzt im Format Urban Food & Design die Biofrabique Vienna, eine Initiative der Wirtschaftsagentur Wien, ihr Projekt fort: Heuer geht es um die Gewinnung von Pigmenten zur Anwendung in klassischen Färbereibetrieben aus nicht mehr verwertbaren Lebensmittelabfällen. Einen Open Call gibt es noch für drei "Stadtarbeit"-Projekte, für die das heurige Thema "Archive für die Zukunft" lautet. Gesucht werden neue Ansätze, um Wissen zugänglich zu machen. Hier gehe es weniger um digitale Datenbanken, denn um lebendige Orte des Dialogs.

Das Format "Fokus", eine internationale Ausstellung mit herausragenden Designobjekten, steht heuer unter dem Motto "Ageing". Als Kuratorin wurde Sandra Nuut, die am Estnischen Museum für angewandte Kunst und Design in Tallinn arbeitet, gewonnen. "Designer und Designerinnen entwerfen Objekte, die nicht nur selbst von der Zeit gezeichnet werden, sondern deren Abnützung auch viel über uns selbst verrät", wurde sie zitiert.

Zusammenfassung
  • Die Vienna Design Week findet vom 26. September bis 5. Oktober statt und präsentiert ein neues Format ohne Gastland, sondern mit einem Gast. Erstmals wird die World Design Capital Frankfurt Rhein Main 2026 als Gast teilnehmen.
  • In Frankfurt sind 2026 rund 2.000 Veranstaltungen mit 400 Akteuren geplant. Die Vienna Design Week bietet künftig auch grenzüberschreitenden Regionen, Bezirken und Städten die Möglichkeit, als Gäste teilzunehmen.
  • Das Urban Food & Design-Format der Biofrabique Vienna setzt auf Pigmente aus Lebensmittelabfällen. Ein Open Call für drei 'Stadtarbeit'-Projekte zum Thema 'Archive für die Zukunft' ist noch offen.