Wien bleibt auf roter Welterbe-Liste, aber Perspektive 2025
Bei der gut einstündigen Beratung gab es dem Blatt zufolge aus dem aus 21 Staaten bestehende Welterbekomitee auch Lob für die bisherigen Anstrengungen, wodurch es zum ursprünglichen Entwurf deutliche Redimensionierungen gegeben hätte. Weitere Planungsänderungen seien aber vorzunehmen.
Vereinbart wurde noch, dass der jüngste Entwurf des Heumarkt-Investors vom April 2024 einer eingehenden Prüf-Mission in Wien unterzogen wird. Außerdem wurde Wien bis 1. Februar nächsten Jahres eine Frist für einen weiteren aktualisierten Bericht über den Erhaltungszustand des Welterbes eingeräumt, wo auch auf andere kritische Fälle - Hotelzubau Palais Schwarzenberg und Winterthur-Gebäude am Karlsplatz - eingegangen werden muss, so der "Kurier".
Einzig Argentinien habe dafür plädiert, Wien vorzeitig von der "Roten Liste" zu streichen, hieß es. Welterbe-Direktor Lazare Eloundou Assomo sprach sich dagegen aus, gab Wien aber die Perspektive, möglicherweise bei der Sitzung im nächsten Jahr von der Liste gestrichen zu werden.
Auf die "Rote Liste" gelangte Wien 2017 durch das Immobilienprojekt von Michael Tojner und seiner Wertinvest am Heumarkt. Nicht zuletzt die Höhe der angedachten Türme war der UNESCO ein Dorn im Auge, weshalb das Vorhaben - es sieht etwa eine "Wohnscheibe", einen Neubau anstatt des Hotel Intercontinental, ein Konferenzzentrum und eine zentrale Freifläche vor - bereits mehrmals redimensioniert wurde.
Zusammenfassung
- Wiens historisches Zentrum bleibt ein weiteres Jahr auf der 'Roten Liste' der gefährdeten Welterbestätten. Hauptgrund ist weiterhin das umstrittene Hochhaus-Projekt am Heumarkt.
- Das UNESCO-Welterbekomitee lobte Wiens bisherige Anstrengungen, forderte aber weitere Planungsänderungen. Der jüngste Entwurf des Heumarkt-Investors wird einer Prüf-Mission unterzogen.
- Wien erhielt die Perspektive, bis 2025 von der 'Roten Liste' gestrichen zu werden. Einzig Argentinien plädierte für eine vorzeitige Streichung.