Bayern München hofft gegen ManCity auf "Magisches"
"Vielleicht ist was Magisches möglich", gab der Ur-Bayer Thomas Müller den Zweckoptimisten. Im zweiten Rückspiel muss Inter den 2:0-Vorsprung gegen Benfica Lissabon in Mailand ebenfalls nur noch über die 90 Minuten bringen.
Bayern-Sieg wäre historisch
Ein Comeback nach einem Drei-Tore-Rückstand gab es in Bayerns Königsklassen-Historie noch nicht. Die Vorzeichen sind insgesamt nicht die allerbesten. "Die Zuversicht ist gesunken", meinte Trainer Thomas Tuchel nach dem ernüchternden 1:1 in der Liga gegen Hoffenheim. Was besonders schmerzt: Gerade jetzt plagen sich die Münchner mit dem Toreschießen.
"Es war nicht so, dass man das Gefühl hatte, dass die Offensiven Chance um Chance verballert haben", sagte Joshua Kimmich nach dem Remis besorgt. Wer soll nun gegen City treffen? Der zuletzt verletzte Eric Choupo-Moting stieg zu Wochenbeginn wieder ins Training ein. Auch den nach dem Zwist mit Leroy Sane pardonierten Sadio Mane könnte Tuchel vorne aufbieten. Der mit großen Hoffnungen geholte Senegalese erweist sich bisher neben dem Platz als schlagkräftiger als auf dem Rasen.
Haaland weiter in Überform
City hat solche Probleme nicht. Erling Haaland hält nach seinem Doppelpack in der Premier League am Wochenende in dieser Saison bei 47 Pflichtspieltoren. Sein Ersatzmann ist mit Julian Alvarez immerhin ein argentinischer Weltmeister. Haaland rief vorab schon eine "große Woche" aus. Auf das München-Gastspiel folgt das FA-Cup-Halbfinale gegen Sheffield United und danach der Liga-Schlager gegen Arsenal (26. April).
Was den Münchner Strohhalm noch dünner werden lässt: City kassierte seit Weihnachten nie mehr als zwei Gegentore. Die jüngsten zehn Spiele gewannen die Himmelblauen wettbewerbsübergreifend allesamt mit einem Torverhältnis von 37:4. Guardiola wollte von einem Spiel gegen einen ob interner Querelen angeschlagenen Gegner dennoch nichts wissen - im Gegenteil.
"Keine Schwäche, sondern Vorteil"
"Manchmal braucht man den Konflikt, damit die Mannschaft näher zusammenrückt. Das ist keine Schwäche, sondern ein Vorteil", erklärte der Spanier. Der ehemalige Bayern-Trainer (2013 bis 2016) gab sich als München-Intimus: "Ich kann mir die Situation gegen City vorstellen. Bayern München wird die beste Leistung Mittwochabend zeigen. Wenn wir nur ein wenig passiv werden, werden wir leiden."
Eine Drei-Tore-Aufholjagd gelang in der Champions-League-Historie bereits mehreren Teams. Mane war einmal dabei. Mit Liverpool schaffte er im Mai 2019 im Halbfinale nach einem 0:3 in Barcelona dank eines 4:0 in Anfield noch die Wende. "Es geht voll drauf, wir haben noch eine Chance", kündigte Müller an. Inwiefern gegen Haaland und Co. Gegentreffer vermieden werden sollen, bleibt ein anderes Thema.
Inter mit Zwei-Tore-Vorsprung
Wie City steht auch Inter im Rückspiel vor dem Aufstieg. Die Mailänder gewannen in Lissabon nach einer abgeklärten Leistung und werden Portugals Rekordmeister auch daheim wenig Raum für offensive Entfaltung lassen. Die "Nerazzurri" um Trainer Simone Inzaghi stehen vor der ersten Halbfinal-Qualifikation seit dem Champions-League-Triumph vor 13 Jahren.
In der Serie A läuft es für Inter aktuell hingegen überhaupt nicht. Das 0:1 gegen Monza am Wochenende war die dritte 0:1-Heimniederlage in Folge in der Meisterschaft ohne ein erzieltes Tor. Ein in der Klubhistorie einzigartiger Negativlauf. Ein verärgerter Inzaghi verneinte danach, dass sich seine Spieler zu wenig auf die Liga konzentrieren. "Wir wussten, wie wichtig diese Partie ist", sagte er. Inter ist aktuell nur Fünfter der Tabelle.
Zusammenfassung
- Manchester Citys Pep Guardiola warnt, für den Champions-League-Aufstieg des FC Bayern muss aber schon ein Fußball-Wunder her.
- Die Münchner gehen am Mittwochabend (21.00 Uhr) mit einer 0:3-Hypothek ins Viertelfinal-Rückspiel gegen Englands Meister.
- "Vielleicht ist was Magisches möglich", gab der Ur-Bayer Thomas Müller den Zweckoptimisten.
- Im zweiten Rückspiel muss Inter den 2:0-Vorsprung gegen Benfica Lissabon in Mailand ebenfalls nur noch über die 90 Minuten bringen.