APA/APA/Khroma/Khorma

Techno-Installationen: "Khroma" in Wien zeigt New Media Art

Kinetische Skulpturen, Arbeiten mit Displays, Hologramme, Flipdiscs, die Kunst in Echtzeit schaffen, Ferrofluide, die aus einem Totenkopf fließen, wenn man sich ihm nähert: Die Möglichkeiten von New Media Art "sind grenzenlos", wie Vasily Fedotov sagt. Um diese einem breiten Publikum näherzubringen, hat der in Berlin ansässige Gründer eines New Media Art Centers die Schau "Khroma" kuratiert. Diese ist nun nach Berlin in Wien-Neubau zu sehen - oder besser: zu erleben.

"Jeder Raum schafft eine eigene Atmosphäre und Poesie, in der man sich verlieren und neu finden kann", lautet das Versprechen der Ausstellung in einem Keller in der Kaiserstraße 69. Präsentiert werden auf 350 Quadratmetern im passenden Industrial-Ambiente sehr unterschiedliche immersive Installationen von 13 New Media Künstlerinnen und Künstlern. "Die Bandbreite ist das Coole daran", betonte Fedotov am Dienstag im Rahmen eines Pressetermins im Gespräch mit der APA über diese Kunstform.

Beim Besuch trifft man etwa auf "Bloom", eine 3D gedruckte Skulptur, die bei Drehung unter einem Stroboskoplicht animiert wird. Gleich um die Ecke gibt "Touch Me Not", eine interaktive kinetische Soundskulptur, Töne von sich, solange man ihr nicht zu nahe kommt und sie sich zusammenzieht. Das Berliner Kreativstudio Kling Klang Klong hat wiederum mit "Meandering River" ein buntes Kunstwerk geschaffen, das Echtzeit-Visualisierung mit von KI komponierter Musik nutzt, "um die dynamischen Transformationen von Flusslandschaften im Laufe der Zeit darzustellen", wie es auf der Info-Tafel heißt.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Museen ist bei einigen Arbeiten das Hingreifen erwünscht, etwa bei "Aquatics", einer generativen Unterwasserwelt, in der animierte Meeresbewohner schwimmen und interagieren. Das Publikum kann über Tablets eigene Kreaturen entwerfen und sie dem virtuellen Ökosystem hinzufügen. "Quantum Jungle" dagegen visualisiert Quantenphysikkonzepte auf eine Wand, gefüllt mit berührungsempfindlichen Metallfedern und tausenden LED-Lichtern. Spielerisch leicht lässt sich die kompliziert anmutende Installation erforschen: Bei Berühren mehrerer Federn wird die Schrödinger-Gleichung berechnet und farbenfroh visualisiert.

Szene wird größer

"Ich liebe New Media Art, programmierte Kunst. Und ich will sie den Leuten näherbringen", so Fedotov über seine Intention. "In Berlin habe ich die Ausstellung aus purer Neugier gemacht. Dem Publikum hat sie so gut gefallen, dass ich sie nun in andere Städte bringe. Ich dachte, gerade im von der klassischen Kultur geprägten Wien, ist es interessant, auch neue Kunst zu zeigen."

Die New Media Szene werde größer, erzählte Fedotov der APA. "Vor zehn Jahren war es eine richtig, richtig kleine Bewegung. Jetzt noch kennen sich alle Künstler, die Szene ist klein. In New York gibt es aber bereits ein Museum für diese Kunst, hier kommt sie erst an. Die Szene ist in Bewegung und entwickelt sich rasant."

"Khroma" demonstriert die Grenzenlosigkeit vom Einsatz innovativer Technologien in einer neuen Art von Kunst. Man kann sogar selbst Teil von Installationen werden und sich darin verlieren. Fazit: Versprechen gehalten.

(S E R V I C E - Ausstellung "Khroma", Kaiserstraße 69, Wien-Neubau, geöffnet für vorerst geplante sechs Monate, MO-DO 11-15 und 16-20 Uhr, SA und SO 11-20 Uhr; khroma-ausstellung.com)

ribbon Zusammenfassung
  • Die Ausstellung 'Khroma' in Wien-Neubau präsentiert auf 350 Quadratmetern innovative New Media Art von 13 Künstlern, darunter kinetische Skulpturen und interaktive Installationen.
  • Vasily Fedotov, der Kurator der Ausstellung, betont das Wachstum der New Media Art Szene und bringt die Ausstellung nach Wien, um neue Kunstformen vorzustellen.
  • Besucher können in interaktive Werke wie 'Aquatics' und 'Quantum Jungle' eintauchen, die die Grenzen der Kunst durch innovative Technologien erweitern.