Saniertes Parlamentsgebäude soll auch Kunsttempel werden
Das Kunst- und Kulturprogramm im Haus werde "sowohl räumlich als auch inhaltlich erweitert", hieß es heute in der Parlamentskorrespondenz. "Als Ort des Diskurses über gesellschaftliche Fragen soll das neu sanierte Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße auch die Möglichkeit eröffnen, über zeitgenössische österreichische Kunst neue Sichtweisen auf aktuelles Geschehen zu erhalten. Die Rolle der Kunst in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung soll sichtbar gemacht werden."
Ein Ausschusslokal wird etwa von Heimo Zobernig mit dem stählernen Schriftzug "Demokratie Parlament" versehen. Im oberen und unteren Vestibül sowie im Bereich des Parlamentsrestaurants im Dachgeschoß sollen unter dem Titel "extension of public space" Spiegelskulpturen von Eva Schlegel zu sehen sein. In der neuen Plenar-Lounge realisiert Constantin Luser ein Kunstwerk mit dem Titel "Demokratietrompete - Fries mit Horn und Waage". "Das Horn dient im Kunstwerk als Trichter sowie als Symbol der Meinungsäußerung, des Wohlklanges und des handwerklichen Könnens", hieß es dazu erläuternd.
Wipplinger hatte schon 2014 und 2015 zwei Ausstellungen in den Parlamentsräumlichkeiten kuratiert. "Es war mir wichtig, mit den In-Situ-Arbeiten etwas Bleibendes, Nachhaltiges zu schaffen, denn heute wird das kulturelle Erbe von Morgen geschrieben", wurde er heute zitiert. Zwei Werke sind für den Außenbereich des Parlaments geplant. Für eine skulpturale Arbeit von Erwin Wurm gebe es noch "laufende Gespräche mit dem Magistrat".
Zusammenfassung
- Werke von Erwin Bohatsch, Peter Kogler, Brigitte Kowanz, Constantin Luser, Peter Sandbichler, Eva Schlegel, Lea Sonderegger, Martina Steckholzer, Esther Stocker und Heimo Zobernig werden im sanierten Parlamentsgebäude zu sehen sein.
- Diese Auswahl traf Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museums, als Kurator des Parlaments, wie am Freitag bekannt gegeben wurde.