Salzkammergut Festwochen: Drei Open-Airs und Kracht-Premiere
Der Komponistenschwerpunkt ist heuer Franz Schubert gewidmet. So werden Nicholas Ofczarek und Georg Nigl bei der etwas anderen "Schubertiade" im Stadttheater Gmunden Schubert und Karl Kraus in einen fiktiven Dialog treten lassen (29. Juni). Zum 65. Geburtstag von Franz Welser-Möst interpretieren Ludwig Mittelhammer und Helmut Deutsch die "Schöne Müllerin" (15. August, ALFA Steyrermühl). Aber auch der 200er von Johann Strauss wird gewürdigt, und zwar mit einem Konzertabend des Jugendorchesters UpperAustrianSinfonietta. Thomas Quasthoff singt am 7. August im Stadttheater seine "Favourite Songs".
Die Theatersparte unter der Leitung von Karin Bergmann freut sich über eine frisch renovierte Spielstätte - das Stadttheater Gmunden hat um 4,4 Mio. Euro ein Facelifting erhalten. Bergmann setzt bei ihrer großen Saisonpremiere nach Schnitzler und Shakespeare in den Vorjahren heuer zum ersten Mal auf einen zeitgenössischen Autor und bringt Christian Krachts Mutter-Sohn-Geschichte "Eurotrash" auf die Bühne - in der Inszenierung von Dominique Schnizer spielen Petra Morzé und Benedikt Steiner. Premiere ist am 26. Juni. Das Saisonhighlight des Schauspiels ist wie 2024 eine Koproduktion mit dem Landestheater Linz, wo das Stück dann in der kommenden Spielzeit zu sehen sein wird. Weitere Koproduktionen in den nächsten Jahren sind nicht ausgeschlossen.
"Da unser Budget zwar fabelhaft ist, aber immer noch nicht groß genug für mehr als eine große Theaterproduktion", so Bergmann, gibt es wieder mehrere szenische Lesungen, teils mit "Stammgästen". Sven-Eric Bechtolf, der im Vorjahr mit einem Kafka-Abend begeistert hatte, widmet sich heuer Thomas Bernhard und dessen "Weltverbesserer" (19. Juli). Michael Maertens und Maria Happel geben am 10. August Peter Turrinis "Alpenglühen". Darüber hinaus kann man u. a. das gemeinsame Bühnendebüt von "Lokalmatador" Fritz Karl und Sohn Aaron am 17. Juli erleben: Sie lesen unter dem Titel "Mon très cher père, allerliebster Papa!" den Briefwechsel eines anderen berühmten Vater-Sohn-Gespanns, nämlich zwischen Wolfgang Amadeus Mozart und seinem Vater Leopold, musikalisch untermalt vom Streichquartett Sonare.
Drei große Open-Airs im Toscanapark
Im Toscanapark Gmunden gibt es von 1. bis 3. August drei große Open-Air Konzerte in Folge: Bestritten werden sie von Bilderbuch, Boney M. mit ihrem einzigen Gig heuer in Österreich und Philipp Hochmair. Am 5. und 6. Juli gastiert das Bruckner Orchester Linz in der Salzaufbereitungshalle Ebensee, als Solisten unternehmen Opernstar Rolando Villazón und Daniela Dett, jahrelang Teil der Linzer Musicalsparte, eine Reise durch diverse musikalische Genres.
Die Vielfalt der Genres ist für den künstlerischen Leiter Christian Hieke auch das Charakteristische am Programm. Das Festival verbinde Regionales und Internationales, viele Produktionen seien "maßgeschneidert" für Gmunden, bevor sie in die Welt hinausgetragen werden, so die kaufmännische Geschäftsführerin Johanna Mitterbauer.
"Rückenwind" des Kulturhauptstadtjahres
Die Festwochen, die sich als Ganzjahresfestival verstehen, bespielen um die 40 Spielstätten, allein im Sommer sind 20 programmiert, Zentrum ist das Stadttheater Gmunden. "Wir haben noch immer den Rückenwind der Kulturhauptstadt", sagt Mitterbauer. Das Budget für das gesamte Jahr 2025 beträgt zwei Millionen Euro. Ziel sei es, die Rekordzahl von 40.000 Besuchern im Kulturhauptstadtjahr 2024 auch heuer zu halten.
(S E R V I C E - www.festwochen-gmunden.at)
Zusammenfassung
- Das Festival legt einen Schwerpunkt auf Franz Schubert und feiert auch den 200. Geburtstag von Johann Strauss. Es gibt ein breites Spektrum an Veranstaltungen, darunter die Theaterproduktion 'Eurotrash' in Koproduktion mit dem Linzer Landestheater.
- Das Budget für 2025 beträgt zwei Millionen Euro, mit dem Ziel, die Besucherzahl von 40.000 aus dem Kulturhauptstadtjahr 2024 zu halten. Das Festival versteht sich als Ganzjahresveranstaltung mit etwa 40 Spielstätten.