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Saliera aus Salz für Kunstprojekt im Wald versteckt

Ein Ostergeschenk der besonderen Art erwartet Wildtiere im Ausseerland: Die Saliera, das weltbekannte Kunstwerk des italienischen Bildhauers Benvenuto Cellini, kehrte in die Natur zurück - aus Salz. Einst wurde das Original nach dem spektakulärsten Kunstraub der österreichischen Geschichte in einem Waldstück wiedergefunden. Jetzt steht sie im Fokus eines Kunstprojekts der Ausstellung "Into the Woods" zum Ökosystem Wald des Kunsthaus Wien im Rahmen der Klima Biennale Wien.

Das rumänische Künstler-Duo Anca Benera und Arnold Estefán fertigte eine Replik der Saliera aus Salz an. In Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) wurde die Skulptur in einem Wald im steirischen Salzkammergut platziert, um die Kräfte der Natur – wie etwa Witterungseinflüsse und Wildtiere – darauf wirken zu lassen. Für das Projekt mit dem Titel "Unworlding" ließen sich die Künstler von alten Schöpfungsmythen inspirieren. Es soll Kunst und Natur auf neuartige Weise miteinander verbinden und die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Wald darstellen. Das Salz für das Kunstwerk stammt aus dem Salzbergwerk Altaussee.

Das Salzkammergut sei als Schauplatz für die Installation ausgewählt worden, "da hier besonders deutlich wird, wie eng der Rohstoff Salz mit dem Wald verknüpft ist", berichteten die Bundesforste am Donnerstag. In früheren Jahrhunderten war Holz ein unverzichtbarer Rohstoff zur Salzgewinnung, der als Bau-, Gruben- und Brennholz in den Salzbergwerken benötigt wurde. Angesichts drohender Holzverknappung sei bereits im 18. Jahrhundert das Prinzip der forstlichen Nachhaltigkeit entstanden.

Die Dokumentation des Projektes – wie Wetter und Wild die Salz-Saliera neu formen - erfolgt über Wildkameras. Seit der Platzierung im Wald hat der ungewöhnliche Salzleckstein schon das Interesse verschiedener Wildtiere geweckt, darunter Rehe, Gämsen und Eichhörnchen. Die von den Künstlern geschaffene und von der Natur nachgeformte Salz-Saliera ist dann im Rahmen der ersten Klima Biennale Wien (5. April bis 14. Juli) im Kunsthaus Wien zu sehen.

Das auf einen Wert von 50 Millionen Euro geschätzte "Salzfass der Nation" wurde am 11. Mai 2003 aus dem Kunsthistorischen Museum entwendet. Der Täter stieg über ein Baugerüst ein und nahm die Skulptur von Cellini (1500 bis 1571) mit. Als "b'soffene G'schicht" bezeichnete der letztendlich über penible Polizeiarbeit überführte Dieb, ein Sicherheitsexperte, seine Aktion.

ribbon Zusammenfassung
  • Im steirischen Wald wurde eine Salz-Replik der berühmten Saliera für ein Kunstprojekt platziert, das die Interaktion zwischen Kunst und Natur erforscht.
  • Verschiedene Wildtiere, darunter Rehe und Gämsen, zeigen bereits Interesse an der Salz-Skulptur, deren Veränderung durch Wetter und Tiere über Wildkameras dokumentiert wird.
  • Die neu gestaltete Salz-Saliera wird im Rahmen der ersten Klima Biennale Wien vom 5. April bis 14. Juli im Kunsthaus Wien präsentiert.