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Papyrusmuseum zeigt "Macht des Wassers im Alten Ägypten"

Bis zum Bau des Assuan-Staudammes waren die jährlichen Schwankungen des Nil-Pegels der wichtigste Taktgeber für das Leben der Menschen entlang der vielen letzten Kilometer des längsten Flusses der Welt. Anhand von Papyri aus vielen Epochen lässt sich ab Mittwoch (14. Juni) im Rahmen der Sonderausstellung "Ein Geschenk des Nils" im Wiener Papyrusmuseum der "Macht des Wassers im Alten Ägypten" nachspüren.

Das zur Österreichischen Nationalbibliothek gehörende Museum gibt mit rund 100 Exponaten, von denen viele erstmals zu sehen sind, Aufschluss über den Blick auf das Kommen und Gehen der Nilflut und den fruchtbaren Schlamm als Düngemittel, den sie mit sich brachte. Wie überlebenswichtig das ausgeklügelte Wassermanagement war, lässt sich etwa daran ablesen, dass alle Ägypter fünf Tage im Jahr ihre Arbeitsleistung in die Instandhaltung der dafür benötigten Anlagen investieren mussten, heißt es in den Presseunterlagen zur Schau.

Die in der Neuen Burg ausgestellten Papyri aus der pharaonischen, griechischen, römischen und früharabischen Zeit im Bestand der Nationalbibliothek erzählen vom einstigen Umgang mit dem in der Region immer knappen Gut. Aus den Originaldokumenten lassen sich Regelungen zu den Wasserrechten, zur Gewährung von steuerlichen Vergünstigungen in trockenen Perioden oder zu ergriffenen Maßnahmen im Kampf gegen die drohende Ausbreitung der Wüste nachvollziehen.

Daraus könne man auch im Heute einiges über achtsamen und nachhaltigen Umgang mit dem kostbaren kühlen Nass lernen. Die teils Jahrtausende alten Praktiken rund um die Überschwemmungen, die als Grundbedingung für die Entwicklung der einstigen Hochkultur am Nil gelten, fanden erst mit der Inbetriebnahme des Assuan-Staudammes im Jahr 1970 ihr Ende.

(S E R V I C E - "Ein Geschenk des Nils. Die Macht des Wassers im Alten Ägypten", Ausstellung im Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek von 14. Juni 2023 bis zum 5. Mai 2024, Neue Burg, Eingang Mitteltor, Heldenplatz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Di-So: 10.00-18.00 Uhr, donnerstags 10.00-21.00 Uhr. https://www.onb.ac.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Bis zum Bau des Assuan-Staudammes waren die jährlichen Schwankungen des Nil-Pegels der wichtigste Taktgeber für das Leben der Menschen entlang der vielen letzten Kilometer des längsten Flusses der Welt. Anhand von Papyri aus vielen Epochen lässt sich ab Mittwoch (14. Juni) im Rahmen der Sonderausstellung "Ein Geschenk des Nils" im Wiener Papyrusmuseum der "Macht des Wassers im Alten Ägypten" nachspüren.