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Nachhaltigkeit und Nachdenklichkeit: Kunst Haus Wien 2025

Im Kunst Haus Wien startet man heuer in das erste vollständige Ausstellungsjahr nach der im Vorjahr abgeschlossenen Generalsanierung. Ende Februar öffnete man wieder fürs Publikum und zog in den verbleibenden zehn Monaten 127.502 Menschen an, die sich in den Ausstellungen oder Yoga- und Atem-Workshops drängten. Und auch 2025 möchte man die Auseinandersetzung mit Ökologie, Mensch und Natur vorantreiben, wie das am Donnerstag veröffentlichte Jahresprogramm zeigt.

Dass die politische Großwetterlage derzeit in die gegenteilige Richtung zu drehen scheint, ist für Kunst-Haus-Chefin Gerlinde Riedl laut Aussendung eher eine Bestätigung des eingeschlagenen Kurses: "Die alarmierenden Ankündigungen auf nationaler wie globaler Ebene, die Klimaschutzmaßnahmen drastisch zurückzufahren, bestärken das Kunst Haus Wien in seiner Positionierung." Und die sei die Konsolidierung als Zentrum für zeitgenössische Kunst, Ökologie und als einziges Hundertwasser-Museum in Österreich.

Den Auftakt zu dieser vertieften Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit macht am 27. Februar "Antimatter Factory" zum Werk der Künstlerin Mika Rottenberg. In ihren Filmen, Installationen, Skulpturen und Materialkompositionen widmet sich die in Israel geborene Wahl-New-Yorkerin der Ausbeutung von Natur und Mensch im Kapitalismus. Mit dem Verhältnis von Mensch und Umwelt beschäftigt sich auch der deutsche Künstler Julius von Bismarck in der Ausstellung "Look What You Made Me Do", die dann ab 10. September Werkgruppen aus Bildern und technischen Experimenten kombiniert.

Konkrete Auseinandersetzungen in der "Garage"

Im Schauareal "Garage" sind schließlich disziplinenübergreifende, eher auf den Prozess abzielende Ausstellungen geplant, die Besucherinnen und Besucher zur aktiven Teilnahme einladen. Beim Projekt "Plastic Matters" widmet man sich dem Werkstoff Plastik und dessen Wiederverwendungsmöglichkeiten abseits industrieller Prozesse, während "Grüne Wäsche Wien" das notorische Greenwashing in den Mittelpunkt stellt. Und "Fuzzy Earth" nimmt die oftmals zerstörerischen Spuren des Phosphorabbaus unter die Lupe.

Nicht zuletzt bereitet man sich heuer bereits auf die kommendes Jahr wieder angesetzte, zweite Klima-Biennale vor. Diese wird von 9. April bis 10. Mai 2026 unter der nunmehrigen alleinigen Leitung Sithara Pathirana stattfinden.

(S E R V I C E - www.kunsthauswien.com)

ribbon Zusammenfassung
  • Das Kunst Haus Wien verzeichnete nach der Generalsanierung im Jahr 2024 insgesamt 127.502 Besucher und plant für 2025 ein vielfältiges Programm mit Fokus auf Ökologie und Nachhaltigkeit.
  • Am 27. Februar 2025 eröffnet die Ausstellung 'Antimatter Factory' von Mika Rottenberg, die sich mit der Ausbeutung von Natur und Mensch im Kapitalismus beschäftigt.
  • Das Kunst Haus Wien bleibt trotz globaler Rückschläge in Klimaschutzmaßnahmen seiner Position als Zentrum für zeitgenössische Kunst und Ökologie treu.