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Max Giesinger singt auf "Vier" über sein Aufwachsen

Max Giesinger kramt das Smartphone raus. Seine Oma liebe es, in ihren WhatsApp-Chats Emojis zu nutzen. Zum Beweis zeigt der deutsche Sänger die jüngste Nachricht von "Omi" - mit einem Kleeblatt, Marienkäfer, einem pinken Herz und einer Rose. Der 77-jährigen Mutter seiner "Mutti" widmet Giesinger das Lied "In meinen Gedanken", das auf dem am Freitag erscheinenden Album "Vier" zu hören ist.

"Ich nehm dich mit in meinen Gedanken, in jedes Land, in das ich fahr. Von New York bis nach Australien, an jeden Ort, an dem du nie warst", singt Giesinger in der persönlichen Ballade. Bei seiner Großmutter, die schon mit 16 Jahren schwanger wurde, habe er einen Großteil seiner Kindheit verbracht, erzählt der 33-Jährige.

"Für Omi war es auch eine schöne Zeit. Ich war wie ein Ziehsohn. Für sie gab es nichts Größeres, als sich um mich zu kümmern und zu gucken, dass ich ein ordentliches Kerlchen werde", erzählt der Badener im dpa-Interview. Seine andere Oma sei schon 91 Jahre.

Das "ordentliche Kerlchen" ist seit seinem Durchbruch mit "80 Millionen" (2016) nicht mehr aus der deutschen Popwelt wegzudenken. Auch auf seiner neuen Platte bietet Giesinger die typische Mischung aus eingängigen Radiosingles ("Irgendwann ist Jetzt", "Irgendwo da draußen") und persönlichen Songwriter-Balladen.

Die habe er erneut mit einem kleinen Team aus mittlerweile guten Freunden geschrieben, viele Songs bei einem Trip in die Eifel. In "Der letzte Tag" geht es um die Rückbesinnung auf das wirklich Wichtige, "Das Wunder sind wir" kritisiert eine Gesellschaft, die nie satt wird. Und in "Deine Zweifel" singt Giesinger erneut über seine Mutter, die ihn größtenteils alleine aufgezogen hat. "Du und Papa haben's nicht länger als fünf Jahre gepackt. Und ob das was mit mir zu tun hat, hab ich mich immer gefragt", heißt es darin. "Denn alle deine Zweifel sind auch alle meine Zweifel."

Auf seinem vierten Studioalbum fühlt sich der einstige "Voice of Germany"-Finalist angekommen. Vor allem der Anfang seiner Karriere war ein Auf und Ab. Nach der Trennung von seiner Plattenfirma finanzierte Giesinger sein Debütalbum 2014 zusammen mit den Fans.

Die zwölf neuen Songs sollen quasi einen Neustart beschreiben, die Texte beschreibt er als tiefgründiger. "Das kommt ja auch durch das Älterwerden. Man lernt sich besser kennen, weiß, was einem gut tut und woher Verhaltensmuster stammen, die man früher nie hinterfragt hat und die man besser ändern sollte", erklärt der Musiker, der mit seiner melancholischen Stimme hin und wieder an Clueso erinnert.

Nach einer mehrmonatigen Social-Media-Pause und einem Surf- und Yoga-Camp in Portugal meldete sich Giesinger Anfang des Jahres mit der Single "Irgendwann ist Jetzt" und dem Mantra zurück, mehr auf sich selbst achten zu wollen. Dazu gehört vielleicht auch, bald vom Hamburger Schanzenviertel wegzuziehen. Da seien ihm zu viele Menschen unterwegs. Der nächste Plan lautet aber erstmal: Omi anrufen. "Ein kurzer Anruf, und für die Oma ist es wie zehn mal Weihnachten zusammen. Aber ich vergesse es dann leider doch immer wieder. Ich rufe sie direkt heute mal an."

(S E R V I C E - www.maxgiesinger.de)

ribbon Zusammenfassung
  • Max Giesinger kramt das Smartphone raus.
  • Der 77-jährigen Mutter seiner "Mutti" widmet Giesinger das Lied "In meinen Gedanken", das auf dem am Freitag erscheinenden Album "Vier" zu hören ist.
  • In "Der letzte Tag" geht es um die Rückbesinnung auf das wirklich Wichtige, "Das Wunder sind wir" kritisiert eine Gesellschaft, die nie satt wird.
  • Und in "Deine Zweifel" singt Giesinger erneut über seine Mutter, die ihn größtenteils alleine aufgezogen hat.