Landestheater Salzburg zeigt 2025/26 "Mensch vs. Maschine"
"Uns beschäftigt das Spannungsfeld zwischen autonomer Persönlichkeit und der zunehmend maschinengesteuerten Welt der Menschen", sagte Maldeghem. Ein Thema, das durch die sich rasch verbreitenden Anwendungen künstlicher Intelligenz zusätzliche Brisanz bekäme. Das Landestheater hat in der nächsten Saison auch Grund zu feiern: Als Ballhaus für Tanzveranstaltungen, sportliche Bewerbe und Theater wurde das Theater vor 400 Jahren eröffnet. Das Jubiläum ist Anlass für ein Auftragswerk an John von Düffel, eine Gala sowie ein Theaterfest, kündigte der Intendant an. Im Stück "Ballhaus" verwebe der Autor die Vorgeschichte des heutigen Landestheaters mit Shakespeares "Sommernachtstraum".
Insgesamt lässt das Salzburger Landestheater sowohl in Oper als auch Schauspiel viele junge Regiestimmen mit Werken junger Autorinnen und Autoren zu Wort kommen. So wird Händels Oper "Giulio Cesare" vom international beachteten Regieteam Chiara Osella und Carlo Massari inszeniert. Alexandra Liedtke, die als neue Oberspielleiterin Musiktheater die Sparte Oper gemeinsam mit Katrin König verantwortet, will mit Mozarts "Don Giovanni" und Tschaikowskis "Eugen Onegin" zwei bekannte Werke neu betrachten. Solche Werke seien nie auserzählt, die Lesart hänge immer auch von der jeweiligen Zeit ab, sagte Liedtke. Weiters am Opernprogramm: "Der Fliegende Holländer", bei dem Maldeghem selbst Regie führt, und die spartenübergreifende Produktion "Berlin Alexanderplatz", die als österreichische Erstaufführung vom neuen Schauspielleiter Nuran David Calis inszeniert wird.
Für die Uraufführung von "Untersberg" konnte der neue Schauspieldirektor die junge Autorin Anais Clerc für das Stück und Sarah Henker für die Regie verpflichten. Clerc spürt den vielen Mythen rund um den Salzburger Hausberg nach. Um den Nahostkonflikt geht es in "Die Tore von Gaza". In dem Stück verbindet der israelische Journalist und Autor Amir Tibor sein eigenes Erleben des 7. Oktober 2023 mit der langen Geschichte dieses Konflikts. Er wechsle dabei die Perspektiven zwischen der arabischen und der jüdischen Bevölkerung, sagte Calis, der bei dem Stück selbst Regie führen wird. Klassiker wie "Homo Faber", "Der Fremde" oder "Amerika" stehen im Schauspiel aktuellen Werken wie "Triage" oder "Adams Äpfel", einer österreichischen Erstaufführung nach dem Film von Anders Thomas Jensen, gegenüber.
Auslastung von rund 85 Prozent
Im Ballett planen Chefchoreograf Reginaldo Oliveira und Managing Director Armin Frauenschuh einen dreiteiligen Abend mit verschiedenen choreografischen Handschriften. "Carmen/Rosa/Bolero" lautet der Titel der Produktion, die von klassischem Ballett bis Flamenco eine Vielfalt tänzerischen Ausdrucks vereint. Musicalfans werden mit "Priscilla - Queen of Desert", "Not the Messiah" und "The Sound of Music" angesprochen. Für das junge Publikum gibt es einige Klassiker der Kinderliteratur auf der Bühne: "Oh, wie schön ist Panama", "Das kleine Gespenst", "Vom kleinen Maulwurf" sowie "Die kleine Zauberflöte".
Mit dem Verlauf der noch laufenden Saison ist Bernhard Utz, kaufmännischer Direktor des Landestheaters, zufrieden. Bei den bisher rund 260 Vorstellungen der Saison habe man knapp 100.000 Besucher gezählt. Mit einer Auslastung von 84 Prozent verzeichne man eine stabile Entwicklung. Es gebe zahlreiche Produktionen - etwa die Musicals "Hair" und "Skiverliebt", das Ballett "Fridas Welt" oder "Der Besuch der alten Dame" -, die Auslastungen von über 90 Prozent erreichen, berichtete Utz.
(S E R V I C E: www.salzburger-landestheater.at)
Zusammenfassung
- Das Salzburger Landestheater feiert in der Saison 2025/26 sein 400-jähriges Jubiläum mit einem Spielplan unter dem Motto 'Mensch vs. Maschine', der unter anderem ein Auftragswerk von John von Düffel umfasst.
- Mit einer Auslastung von 84 Prozent und rund 100.000 Besuchern in der laufenden Saison verzeichnet das Landestheater eine stabile Entwicklung, wobei einige Produktionen Auslastungen von über 90 Prozent erreichen.
- Das vielfältige Programm beinhaltet Opern wie 'Giulio Cesare', 'Don Giovanni' und 'Eugen Onegin', sowie Ballettproduktionen und Musicals, die ein breites Publikum ansprechen.