Krimi-Autor Håkan Nesser wegen Steuerbetrugs verurteilt
Der schwedische Schriftsteller stritt jegliches Fehlverhalten ab und bezeichnete es als unbeabsichtigten Fehler. "Ich bin völlig schockiert. Es ist so ungerecht, man stellt sich vor, dass es Wahrheit und Gerechtigkeit gibt, und dann läuft es so ab", so der Schriftsteller. "Das ist völlig unverständlich, es zerstört unser Leben", sagte Nesser, der beim Obersten Gerichtshof Berufung einlegen wolle.
"Es gibt nur eine Geschichte, und die ist, dass unser Finanzberater einen Fehler gemacht hat, oder möglicherweise zwei, und er hat die Verantwortung dafür übernommen", sagte Nesser der Agentur TT weiter.
Der Bestseller-Autor ("Der Verein der Linkshänder") müsse nun für die Hälfte des aus Malta überwiesenen Betrags, 7,4 Mio. schwedische Kronen, haften. Ein Mitangeklagter werde für die andere Hälfte des Geldes zur Verantwortung gezogen, hieß es.
Der 74-Jährige wurde letztes Jahr vor dem Bezirksgericht freigesprochen, nachdem er 2022 angeklagt worden war. Der Staatsanwalt legte gegen das Urteil Berufung ein, ebenso gegen den Freispruch seines Finanzberaters und der dritten Person, die ebenfalls angeklagt war. Der Grund für die Anklage waren nicht gemeldete Zahlungen und Einkünfte aus einem im Ausland registrierten Unternehmen zwischen 2013 und 2015, als er nach Schweden zurückkehrte und seinen steuerlichen Wohnsitz änderte.
Nesser ist einer der bekanntesten schwedischen Autoren. Er hat fast 40 Romane geschrieben. Seine Werke landen regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Neben seinen Erfolgsreihen über die Kommissare Van Veeteren und Gunnar Barbarotti schreibt er regelmäßig weitere Krimis. Zuletzt kam 2023 sein Buch "Ein Fremder klopft an deine Tür" auf Deutsch im btb Verlag heraus.
Zusammenfassung
- Der schwedische Autor Håkan Nesser wurde in drei Fällen wegen schwerer Steuervergehen verurteilt und muss ein Jahr und sechs Monate ins Gefängnis.
- Nesser und eine andere Person haben fast 15 Millionen schwedische Kronen (ca. 1,33 Mio. Euro) von Unternehmen in Malta abgezogen, ohne die Dividenden zu melden.
- Nesser behauptet, es sei ein unbeabsichtigter Fehler gewesen und will beim Obersten Gerichtshof Berufung einlegen.