ImPulsTanz bespielt Wien heuer mit 51 Performances
Traditionell versammelt sich eine ganze Kohorte an Teilnehmenden des ImPulsTanzes, der am 11. Juli mit seinem Programm startet. Zwölf Proponenten stellten am Mittwoch die 51 Produktionen der bis 11. August laufenden Ausgabe 2024 mit Intendant Karl Regensburger vor.
An den 15 Spielstätten - vom Burg- über das Volkstheater bis hin zu Museen wie dem MAK oder dem mumok - sind unter anderem neun Ur- und 37 Erstaufführungen vorgesehen.
Den Auftakt gestaltet gleich der große William Kentridge in der Burg, wo er am 16. Juli "The Great Yes, The Great No" zeigt. Ebenfalls am Ring interpretiert Dada Masilo am 23. Juli als Uraufführung Shakespeares "Hamlet" aus Tanzsicht.
Weronika Pelczynska und Elizabeth Ward betrachten am 3. August mit dem Klangforum im Odeon die Komponistin Lucia Dhugoszewski neu, während Alexander Vantournhout am 24. Juli im Volkstheater mit "Foreshadow" vor allem auf die Interaktionen der Akteure untereinander blickt: "Tanz kann auch eine soziale Utopie sein, wie wir gemeinsam funktionieren können. Es gibt kein Solo in meinem Stück."
Viele Stammgäste
Ansonsten setzt man vielfach auf Stammgäste des Festivals, wenn etwa Doyenne Anne Teresa de Keersmaeker im Volkstheater am 15. Juli in "Il Cimento dell'Armonia e dell'Inventione" mit der Musik von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" die Frage stellt, ob es just diese überhaupt noch gibt.
Ebenfalls im Volkstheater rücken Jérome Bel und Estelle Zhong Mengual mit "Non Human Dances" ab 7. August das Leben in seinen menschlichen und nicht-menschlichen Ausprägungen ins Zentrum.
Wim Vandekeybus und seine Compagnie Ultima Vez sind heuer ebenso wieder zu Gast wie Trajal Harrell, Ivo Dimchev, Christine Gaigg oder Chris Haring mit seiner Formation Liquid Loft, die in der Künstlerhaus Factory ab 17. Juli "In Medeas Res" präsentieren.
Und ebenfalls wieder im Programm ist die Schiene für junge Choreografinnen und Choreografen unter dem Titel [8:tension], deren elf Produktionen von Haring und Breanna O'Mara kuratiert werden.
Workshops für Interessierte, kostenlose Tanzkurse
Das zweite Standbein des Festivals sind die Workshops für Interessierte, von denen - Stand jetzt - 262 im wiederbesiedelten Arsenal stattfinden werden, nachdem man im Vorjahr renovierungsbedingt auf die Schmelz ausweichen musste. Dabei richtet man sich dezidiert an alle Altersstufen, Körperformen oder Geschlechter.
"Wir haben jetzt schon über 5.000 Buchungen - es wird also ziemlich zugehen", freute sich Intendant Regensburger. Hinzu kommen die bereits angelaufenen, 350 täglichen, kostenlosen Tanzkurse an öffentlichen Standorten unter dem Label Public Moves, mit denen der ImPulsTanz auch durch Linz, Klagenfurt und Salzburg tourt. Und in Kooperation mit dem Filmmuseum sind sieben cineastische Werke aus dem tanzaffinen Kontext zu sehen.
Gehört "ganz stark" zur Stadt
"Es ist ein Festival, das ganz, ganz stark zur Stadt gehört", stellte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) klar, dass der ImPulsTanz alle Veränderungen des urbanen Raumes mitmache: "Es ist unheimlich wichtig, dass wir immer wieder selbstkritisch hinausgehen in andere Felder, Generationen, in eine migrantisch geprägte Gesellschaft. Da hat das Festival die Entwicklung der Stadt mitvollzogen."
Entsprechend steuert die Stadt 4 Mio. Euro zum Gesamtbudget bei. Rund 1,3 Mio. Euro stammen von Bundesseite, 0,5 Mio. Euro kommen von der EU, 1,5 Mio. Euro aus Sponsoren und Kooperationen, und 2 Mio. Euro erhofft man durch Karteneinnahmen zu lukrieren.
Zusammenfassung
- Das ImPulsTanz-Festival in Wien bietet vom 11. Juli bis 11. August 2024 insgesamt 51 Produktionen, darunter neun Uraufführungen und 37 Erstaufführungen, an 15 verschiedenen Spielstätten.
- Neben den Aufführungen gibt es 262 Workshops im Arsenal sowie 350 tägliche, kostenlose Tanzkurse an öffentlichen Orten. Die Stadt Wien unterstützt das Festival mit 4 Millionen Euro, während das Gesamtbudget 9,3 Millionen Euro beträgt.
- Das Festival startet am 16. Juli mit William Kentridges 'The Great Yes, The Great No' in der Burg und wird durch Linz, Klagenfurt und Salzburg touren. Eine Kooperation mit dem Filmmuseum zeigt sieben cineastische Werke.