"Hoch Kultur Festival" startet am Donnerstag in Osttirol
An sich steht die 1993 gegründete Gruppe für die Schnittmenge zwischen Hoch- und Volkskultur, die in immer neuen Projekten untersucht wird - von Schubert bis Georg Kreisler, von Volksmusik bis Gustav Mahler, von Literatur bis Theater. Für das Jubiläum hat man sich augenzwinkernd der Hochkultur zugewendet, denn die Unterstalleralm "liegt hoch genug, dass wir uns berechtigt fühlen, diesen Begriff zu verwenden", lacht Franui-Mastermind Andreas Schett. Weitere 500 Meter höher liegt die Franui-Almwiese, die namensgebend für die Gruppe war und nur über einen Hütersteig zu erreichen ist. Im Rahmen des Festivals werden am Samstag zwei geführte Wanderungen zur Franui-Wiese angeboten, die vier oder fünf Stunden dauern (Anmeldung bei der Tourismusinformation Villgratental: villgratental@osttirol.com).
Auch ins Festivalgelände kommt man nur zu Fuß (außer man hat sich rechtzeitig für den Shuttle für Besucher mit Handicap angemeldet). 3,8 Kilometer und 200 Höhenmeter sind von der letzten Station des im Dorf abfahrenden Festival-Shuttles bis zur Unterstalleralm zurückzulegen. Jeweils um 15:30 Uhr startet das Programm, denn bis 20 Uhr müssen die jeweils drei Sets, zwischen denen zwei längere Pausen liegen, absolviert sein, damit die Gäste rechtzeitig und sicher wieder ins Tal kommen.
Das Programm ist eine Mischung aus alten Highlights und neuen Wagnissen und zeigt die ganze Bandbreite der musikalischen Interessen Franuis. Zur Eröffnung am Donnerstag treten Tobias Moretti und die Musicbanda Franui zum ersten Mal gemeinsam auf: Mit Musik und Literatur huldigen sie der umgebenden Natur. Es folgen u.a. Singer-Songwriterin Anna Mabo, die deutsche Jazzpianistin Johanna Summer, die Bach, Beethoven und Schubert mit freier Improvisation kombiniert, sowie ein virtuoses finnisches Mundharmonika-Quartett.
Für den zweiten Festivaltag sind u.a. das Fauré Quartett, die niederländische Cellistin Harriet Krijgh, der Schweizer Stimmkünstler Christian Zehnder und Die Strottern aufgeboten. Tag drei eröffnet der isländische Pianist Víkingur Ólafsson, von dem sich Franui Bachs Goldberg-Variationen zum Geburtstag gewünscht haben. "Ich glaube, auf der Unterstalleralm wird das unglaublich klingen", meint Markus Kraler, bei Franui für Kontrabass und Akkordeon zuständig. Danach spielt das Jazz-Septett Shake Stew auf, ehe Bariton Florian Boesch mit Liedern von Schubert, Schumann, Brahms und Mahler das Finale bestreiten wird.
(S E R V I C E - www.franui.at; www.hochkulturfestival.at)
Zusammenfassung
- Jetzt braucht es nur noch Schönwetter.
- Die Festivalpässe, die gleichzeitig im Fall des Falles den Zugang zum Schlechtwetterzelt garantieren, sind freilich ausverkauft.