Festspiel-Logo: Initiative fühlt sich bestätigt
"Wir stellen fest, dass Oliver Rathkolb nicht nur auf unseren umfassenden, seit 2018 laufend veröffentlichten Forschungsergebnissen und Dokumenten aufbauen konnte, sondern auch, dass seine Erkenntnisse in fast allen Punkten mit unseren Ausführungen nahezu deckungsgleich sind", freute sich Dominik Schmidt, der Sprecher von "Memory Gaps". "Von Poldi Wojteks Auftragsarbeiten im Geiste der NSDAP über die Aneignung der arisierten Villa Taussig bis hin zu Wojteks vielfältigsten, auch familiären NS-Verstrickungen."
Trotz inhaltlicher Übereinstimmung üben die Kulturhistoriker von "Memory Gaps" Kritik an der Beibehaltung des Logos: "Welches Signal sendet man als weltweit renommiertes Musikfestival durch das Festhalten an diesem Logo, das letztlich nicht von der NS-Profiteurin Poldi Wojtek ablösbar ist? Eine Frage der kulturpolitischen Haltung, die nur die gegenwärtige und die zukünftigen Führungen der Salzburger Festspiele beantworten können."
Zusammenfassung
- Am Mittwoch haben die Salzburger Festspiele zwei Gutachten zum Leben und künstlerischen Werk von Leopoldine "Poldi" Wojtek vorgestellt, die 1928 das Logo der Festspiele schuf.
- Die Kunstinitiative "Memory Gaps" zeigte sich in einer Reaktion gegenüber der APA "erfreut" darüber, dass ihre langjährigen Recherchen durch die Studie der Festspiele "vollinhaltlich bestätigt wurden".