Festival Resonanzen mit Feierabend eröffnet
Man hat schließlich viel zu feiern - vor allem die 30. Festivalausgabe. Aber da auch noch vor beinahe auf den Tag genau vor 400 Jahren Molière geboren wurde, beging man zum Festivalauftakt gleich einen Doppelgeburtstag. Entsprechend trug das Le Poème Harmonique unter seinem Gründer Vincent Dumestre am Abend eine Mischung aus unbekannteren Werken wie Henry Purcells "Celebrate this festival" und Gassenhauern der Zeit wie die "Cérémonie des turcs" des Molière-Kooperationspartners Jean-Baptiste Lully zusammen.
Die aus verschiedenen Werken stammenden Stücken zimmerte Dumestre mit seinem Ensemble aus spielfreudigen Sänger-Kindsköpfen übergangslos zu einem neuen Dramolett zusammen, in das auch mal das Orchester eingebunden und die Laute wörtlich zum Schlag-Instrument wurde. Hinzu der erdige Klang des Originalklangensembles, und fertig ist der lebenspralle Musikabend.
Und so geht es in den kommenden Tagen auch weiter, etwa mit Jordi Savall oder der Opera Settecento, kann man heuer doch - abseits der pandemiebedingt abgesagten Fixpunkte wie dem historischen Instrumentenbau oder dem Werkstattkonzert - weitgehend uneingeschränkt aus dem Vollen schöpfen. Bis zum 30. Jänner, wenn Händels "Feuerwerksmusik" in der Interpretation des Collegium 1704 den Abschluss der Resonanzen 2022 bildet, heißt es nun also: Party, Party!
(S E R V I C E - https://konzerthaus.at/resonanzen)
Zusammenfassung
- Das ist doch mal 'ne Ansage in melancholischen Zeiten: "In Feierlaune" haben die Resonanzen ihre heurige Ausgabe genannt.
- Nichts Mieselsüchtiges, sondern ein optimistischer Ansatz.
- Aber vielleicht geht man mit langer Perspektive auch gelassener an die Dinge heran, stellt das Festival schließlich die Alte Musik ins Zentrum, die einer Zeit entstammt, in der in Europa noch hie und da die Pest aufflammte.