Claudia Roth kritisiert Proteste bei Nan-Goldin-Schau
Die 71-jährige US-Amerikanerin Nan Goldin zählt zu den renommiertesten Künstlerinnen der zeitgenössischen Fotografie. Die Künstlerin hatte bei der Eröffnung einer Retrospektive ihrer Fotos in der Neuen Nationalgalerie eine Rede gehalten, in der sie das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg scharf kritisierte, ebenso wie Deutschlands vermeintliche Haltung in dem Konflikt. Aktivisten forderten in Sprechchören unter anderem die "Freiheit Palästinas" und übertönten eine Gegenrede von Museumsdirektor Klaus Biesenbach.
Kulturstaatsministerin Roth nannte es richtig, dass die Neue Nationalgalerie und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz Goldins Äußerungen widersprochen hätten. Auch sie lehne "die unerträglich einseitigen Ansichten der politischen Aktivistin auch zu Israel ab", betonte die Grünen-Politikerin. Die Ausstellungsmacher seien mit der schwierigen Situation verantwortlich umgegangen.
Auch das für Sonntag geplante begleitende Symposium sei richtig, ergänzte Roth. Boykottaufrufe gegen diese Veranstaltung lehne sie ab. "Hier rufe ich sehr deutlich dazu auf, dass dieses Symposium nun als offene und zivilisierte Debatte stattfinden und den dafür nötigen Raum haben kann."
Zusammenfassung
- Claudia Roth hat die propalästinensischen Proteste bei der Eröffnung der Nan-Goldin-Ausstellung in Berlin scharf verurteilt und das Verhalten der Demonstranten als inakzeptabel bezeichnet.
- Nan Goldin kritisierte in ihrer Rede bei der Ausstellungseröffnung Israels Vorgehen im Gaza-Krieg und Deutschlands Haltung, woraufhin Aktivisten die Freiheit Palästinas forderten und den Museumsdirektor übertönten.
- Roth unterstützt die Reaktion der Neuen Nationalgalerie und lehnt Boykottaufrufe gegen das geplante Symposium ab, um eine offene und zivilisierte Debatte zu fördern.